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SRF DOK Alt, krank, teuer!

In diesen Tagen erhalten die Haushalte die Krankenkassen-Prämien für 2015. Sie steigen um durchschnittlich vier Prozent. Grund dafür sind auch zunehmende Alterskrankheiten: Bis 2050 wird sich die Zahl der Demenzkranken verdreifacht haben.

44 Millionen Menschen leben derzeit weltweit mit Demenz. Im Jahr 2050 wird sich ihre Zahl nochmals verdreifacht haben – auf 135 Millionen Menschen. Diese Erkenntnisse veröffentlicht «Alzheimer’s Disease International (ADI)» und korrigiert bisherige Prognosen deutlich nach oben. Demenz ist eine globale Herausforderung geworden, die G8-Staaten haben dazu einen Sondergipfel abgehalten.

Demenz und Alzheimer

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Unter dem Begriff «Demenz» werden 50 verschiedene Krankheiten zusammengefasst. Die häufigste davon ist Alzheimer. 50 Prozent der Demenzkranken leiden an Alzheimer.

Sieben Milliarden Franken pro Jahr für Demenzkranke

In der Schweiz wurde eine nationale Demenzstrategie verabschiedet. Denn auch hierzulande ist bis 2050 mit einer Verdreifachung der Erkrankungen zu rechnen. Susanne Bandi von der Schweizerischen Alzheimervereinigung erklärt gegenüber «DOK»: «Derzeit verursachen die Demenzkranken in der Schweiz Kosten von sieben Milliarden Franken pro Jahr. Darin inbegriffen ist auch die nicht bezahlte Betreuungsarbeit von Angehörigen. Mit dem erwarteten Anstieg an Demenzkranken steigen natürlich auch die anfallenden Kosten.» Verdreifacht sich die Zahl der Erkrankten bis 2050 könnte dies in der Schweiz Gesundheitskosten von mehr als 20 Milliarden Franken pro Jahr bedeuten.

Im Land des Vergessens
Legende: «Im Land des Vergessens» SRF

Das Teuerste an der Krankheit ist die Pflege: «90 Prozent der Kosten, sind Betreuungskosten. Die Behandlungskosten sind gering – da die Krankheit nach wie vor unheilbar ist», so Susanne Bandi. Aus diesem Grund ist nachvollziehbar, dass bei den Strategien zu Demenz die Pflege im Zentrum steht. Das Pflegepersonal muss gezielt aus- und weitergebildet werden. Es ist wichtig, auf die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz einzugehen.

Filmer Marc Wolfensberger zu seinen Erfahrungen

Dass gut ausgebildetes Personal und liebevolles Eingehen auf die veränderten Bedürfnisse eines an Alzheimer erkrankten Menschen enorm wichtig sind, hat der Autor des Films «Im Land des Vergessens» Marc Wolfensberger während den Dreharbeiten immer wieder erleben können. Und obwohl eine Alzheimer-Erkrankung für die Betroffenen und Angehörigen immer schlimm ist, erlebte Marc Wolfensberger die Betroffenen auch in unbeschwerten, glücklichen Momenten – auch davon handelt sein Film.

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