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Bewachen ihre Herde: Zwei Montagne des Pyrénées (Pyrenäenberghunde).
SRF
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Böser Hund, lieber Hund, Herdenschutzhund

Auf den Schweizer Alpweiden bewachen rund 200 ausgebildete Schutzhunde Schaf-, Ziegen- oder Kuhherden. Diese Hunde sorgen dafür, dass die Herde unversehrt bleibt und Wolf, Fuchs und Bär keine Tiere reissen. Für Wanderer und Biker bedeuten diese Hunde vielfach eine grosse Herausforderung.

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Durch die Rückkehr von Wolf und Bär brauchen unsere Nutztiere wieder mehr Schutz. Auf über 100 Alpen werden darum in der Schweiz bis zu 200 Herdenschutzhunde eingesetzt. Diese Hunde bewachen und beschützen ihre Herde. Wildtiere, freilaufende Hunde aber auch Freizeitsportler, wie Wanderer oder Biker werden vehement von der Herde ferngehalten. Das heisst, dass eine Wanderung oder Bike-Tour auch manchmal geändert oder abgebrochen werden muss, da beim Herdenschutzhund kein Durchkommen ist.

Nur nach Prüfung als Herdenschutzhund auf der Weide

In der Schweiz sind nur spezielle Hunderassen wie zum Beispiel der Pyrinäenberghund aus Frankreich oder der Italienische Berghund aus den Abruzzen oder der Anatolische Hirtenhund als Herdenschutzhund im Einsatz. Diese Tiere sind von Natur aus mit einer grossen Wachsamkeit und einer guten Anpassungsfähigkeit ausgezeichnet und leben ab ihrer Geburt fest mit ihrer Herde zusammen. Erst nach einer gründlichen Wesensprüfung und bestandenem Herdenschutz werden die Hunde dann auch offiziell und mit finanzieller Unterstützung durch den Bund dem Bauer übergeben. Während die Ausbildung eines Herdenschutzhundes rund 15'000 Franken kostet, muss der Bauer am Schluss nur noch rund 1'500 Franken für den Hund bezahlen.

Einfache Verhaltungsregeln bei der Begegnung

Trifft man unverhofft auf einen Herdenschutzhund sollte man sich ruhig verhalten, die Hunde nicht ansprechen und nicht mit Wanderstöcken oder Ähnlichem verscheuchen. Biker schieben ihr Rad. Halten Sie Distanz zur Herde und drehen Sie sich von dieser und dem Hund weg. Der Hund wird Sie anbellen und auf Sie zurennen. Hat er Ihre Anwesenheit akzeptiert, wird er aufhören zu bellen und Sie können Ihren Weg fortsetzen. Sollte sich der Hund nicht beruhigen oder der Weg führt durch eine Mutterkuhherde müssen Sie einen anderen Weg suchen oder die Wanderung abbrechen. Haben Sie selber einen Hund dabei meiden Sie bewachte Herden. Der Herdenschutzhund sieht in Ihrem Hund einen Eindringling.

Herdenschutzgebiete sind heute mit grünen Tafeln gekennzeichnet. Auch auf Online-Wanderkarten sind diese Gebiete heute eingezeichnet.

Böser Hund, lieber Hund, Herdenschutzhund!

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