Zum Inhalt springen

Header

Audio
SPSG / Wolfgang Pfauder
abspielen. Laufzeit 53 Minuten 38 Sekunden.
Inhalt

Friedrich der Grosse: Regent, Künstler, Mensch

Die Freude ist gross in den Mittagsstunden des 24. Januar 1712: Im preussischen Königshaus in Potsdam kommt ein Junge zur Welt. Zwei ältere Brüder haben das Kindesalter nicht überlebt.

Download

Als Kronprinz unternimmt Friedrich auf Reisen einen stümperhaft organisierten Fluchtversuch vor dem übermächtigen Vater.

Friedrich kommt ins Gefängnis, gelobt Besserung, heiratet und verbringt vier Jahre auf Schloss Rheinsberg, wo er musiziert, dichtet und philosophiert. 1740, als 28-jähriger, folgt er seinem Vater auf den Thron. Als Friedrich der II, Friedrich der Grosse oder schlicht: Alter Fritz wird er in die europäische Geschichte eingehen.

Nicht nur absolutistischer Herrscher 

In die Geschichte eingehen, und das ist sein Kalkül, wird er auch als Feldherr von drei Kriegen, als Freund des französischen Philosophen Voltaire, als Flötenspieler, Komponist, Bauherr des Potsdamer Palais und seines Lieblingsschlosses, Schloss Sans.Souci in Potsdam bei Berlin und als Mäzen und Kunstsammler.

Ganze 46 Jahre wird er auf dem preussischen Thron sein und den Agrarstaat zu einer europäischen Grossmacht machen. Als er 1786 stirbt ist das Volk nicht traurig, im Gegenteil. Nach fast einem halben Jahrhundert unter dem «ersten Diener seines Staates», wie sich Friedrich gerne nannte, war die Zeit reif für einen anderen Herrscher. Denn ein Herrscher war er zweifelsohne, ein absolutistischer, wenn auch ein aufgeklärter, der Vernunft verpflichteter.

Grosses Vorbild 

Philosophie, Kunst, Literatur, Kriege, die Musik - all das hat Friedrich unsterblich gemacht. Den Grundstein dafür hat er, unermüdlich nach Ruhm trachtend, selber gelegt. Der Mythos von Friedrich dem Grossen setzte aber erst nach seinem Tod ein.

Ob im 19. Jahrhundert, in der Weimarer Republik, unter Hitler, der ein grosser Verehrer Friedrichs war, in der DDR und in der BRD, jede deutsche Epoche hat sich vom Nationaldenkmal Friedrich dem Grossen seinen Teil genommen und ideologisiert. Erst mit der Umbettung seines Sarges von der süddeutschen Burg Hohenzollern nach Sans.Souci nach der Wende kam Friedrich zur Ruhe. Endgültig. Bis jetzt, zu den Feierlichkeiten zu seinem 300. Geburtstag.

Mehr von «Doppelpunkt»