Zum Inhalt springen

Header

Audio
Frankreich treibt Konjunkturprogramm voran
abspielen. Laufzeit 42 Minuten 48 Sekunden.
Inhalt

Frankreich treibt Konjunkturprogramm voran

Frankreichs Staatspräsident Sarkozy hat einen Staatsfonds gegründet, mit dem Schlüsselindustrien vor feindlichen Übernahmen geschützt werden sollen. Fast 180 Milliarden Euro für staatliche Direktinvestitionen sollen zudem die Wirtschaft ankurbeln.

Download

Weitere Themen:

Die SVP hat ihre eigenen Vorschläge zur Lösung der Finanzkrise vorgelegt.

Elke Heidenreich hat massive Kritik am ZDF geübt - nun hat das ZDF sie entlassen.

Einzelne Beiträge

Zum Audio

Frankreich gründet Staatsfonds

Laufzeit 3 Minuten 31 Sekunden. , Philipp Scholkmann

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy will einen Staatsfonds gründen, mit dem Schlüsselindustrien des Landes vor ungewollten Übernahmen geschützt werden sollen. Im Ernstfall soll der Fonds den Unternehmen mit Krediten oder einer Kapitalspritze zur Hilfe kommen.

Staatsbank CDC managt den Fonds
«Ich will, dass Frankreich einen grossen strategischen Investmentfonds als schlagkräftigen Arm der Industriepolitik hat», sagte Sarkozy. Die Finanzkrise habe die Notwendigkeit staatlichen Eingreifens in die Wirtschaft gezeigt. Nach Sarkozys Worten soll der Fonds intervenieren, wann immer «strategische Interessen des Staates bedroht sind».

Der Fonds soll ab Jahresende von der staatlichen Bank Caisse des Dépôts et des Consignations (CDC) unter der Oberaufsicht des Parlaments betrieben werden. Wie viel Kapital eingezahlt wird, ist noch unklar. Sarkozy sagte lediglich, der Fonds solle - wenn nötig - in grossem Stil intervenieren können.

Kritik von den europäischen Partner
Sarkozy hatte die Gründung des Fonds Anfang der Woche vor dem Europaparlament angeregt. Der Vorschlag fand jedoch kaum Unterstützung. Besonders aus Deutschland, wo staatlicher Interventionismus mit grosser Skepsis betrachtet wird, kam Kritik.

In Frankreich hat sich der Staat bei grossen Übernahmen - verhinderten oder geförderten - immer wieder eingeschaltet, zum Beispiel bei Sanofis Übernahme des Pharmakonzerns Aventis. Auch dem Alstom-Konzern, für den es ausländische Investoren gab, hat der Staat immer wieder zur Seite gesprungen.

Zum Audio

SVP will Lehren aus der Finanzkrise ziehen

Laufzeit 2 Minuten 43 Sekunden. , Dominik Meier

Die SVP - sie stimmt dem Hilfspaket des Bundesrates nur zähneknirschend zu - hat eigene Vorschläge zur Abmilderung der Finanzkrise vorgelegt. Die Partei forderte, die Krise zu nutzen, um den Standort Schweiz zu stärken.

«Klumpenrisiko reduzieren»
So sieht die SVP eine wichtige Lehre aus der aktuellen Krise darin, das Klumpenrisiko der grössten Banken durch neue Strukturen zu reduzieren - beispielsweise durch Holdings mit Tochterunternehmen für das Auslandgeschäft. Für faule Kredite irgendwo auf der Welt dürfe nicht die ganze Schweizer Volkswirtschaft geradestehen müssen.

Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibe die SVP eine überzeugte Verfechterin der Marktwirtschaft, sagte der SVP-Nationalrat und Unternehmer Jean-Francois Rime (FR) in einer Medienkonferenz. Staatliche Eingriffe dürften nur in absoluten Ausnahmen, ausschliesslich subsidiär, zeitlich befristet und äusserst zurückhaltend erfolgen. Die Hilfsmassnahmen des Bundes und der Schweizerischen Nationalbank für die UBS seien nur gerechtfertigt, weil sie der Stabilisierung des gesamten Finanzplatzes Schweiz dienten, fügte der Zürcher Nationalrat Ueli Maurer an.

Unterstützung - und Forderungen
SVP-Präsident Toni Brunner (SG) kündigte an, seine Partei werde das Rettungspaket in der Wintersession unterstützen. Er forderte aber, bei Unternehmen, die Geld vom Staat beanspruchten, die Bonussysteme neu zu regeln.

Zum Audio

ZDF setzt Elke Heidenreich vor die Tür

Laufzeit 2 Minuten 16 Sekunden. , Ursula Hürzeler

Wegen ihrer heftigen Kritik am ZDF muss Moderatorin Elke Heidenreich den Mainzer Sender verlassen. Die beiden für dieses Jahr noch geplanten Ausgaben ihrer Sendung «Lesen!» würden nicht mehr produziert, teilte das ZDF mit.

«Sender und Mitarbeiter herabgesetzt» 
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut warf der 65-Jährigen vor, mit ihren Äusserungen in mehreren Zeitungen eine sachliche Auseinandersetzung verlassen und das ZDF sowie einzelne Mitarbeiter öffentlich herabgesetzt zu haben. In einem offenen Brief wandten sich namhafte Verlage an den Sender und baten, die Entscheidung zu überdenken.

Heidenreich, die seit fünf Jahren erfolgreich Bücher in ihrer Sendung vorstellt, hatte nach der Brandrede des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki beim Deutschen Fernsehpreis in einem Beitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» geschrieben, sie schäme sich, beim ZDF zu arbeiten. Sie bot an: «Von mir aus schmeisst mich doch raus.»

Heidenreich unterstützte Reich-Ranicki...
Die Journalistin und Autorin unterstützte Reich-Ranicki in seiner Kritik und schrieb: «Wie jämmerlich die dargebotenen Produkte und Arbeiten in der Mehrzahl waren, wie jämmerlich unser Fernsehen ist, wie arm, wie verblödet, wie kulturlos, wie lächerlich.»

Ausserdem attackierte sie in ihrem Beitrag Thomas Gottschalk, der die Fernsehpreis-Laudatio auf Reich-Ranicki halten durfte. Gottschalk habe «ein paar lächerliche, banale und demütigende Sätze» über den Literaturexperten gesagt.

... aber Reich-Ranicki nicht Heidenreich
Das wiederum ärgerte Reich-Ranicki, der Gottschalk gegen die Kritik von Heidenreich verteidigte. Ursula Hürzeler

Gespielte Musik

Mehr von «Echo der Zeit»