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Fünfmalklug Ist Kinderlähmung wirklich ausgerottet?

In Europa gilt die Kinderlähmung als ausgerottet, doch zum Welt-Polio-Tag weisen WHO und andere Organisationen darauf hin, dass die Zahl der Infektionen wieder zunehmen kann. Welt-Polio-Tag ist am 28. Oktober, dem Geburtstag des US-Mediziners Jonas Salk, der den ersten Impfstoff entwickelt hatte.

Kinderlähmung ist hochansteckend. Nach Angaben der WHO tritt sie vor allem bei Kindern unter fünf Jahren auf. Eine von 200 Infektionen mit dem Polio-Virus führt zu dauerhafter Lähmung, vor allem in den Beinen. Etwa fünf bis zehn Prozent der Gelähmten sterben, weil ihre Atemmuskeln unbeweglich werden. Die Krankheit ist unheilbar. Doch einer Ansteckung kann mit einer Impfung vorgebeugt werden.

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Kinderlähmung (Poliomyelitis) wird durch ein Virus verursacht, dass wir über den Mund aufnehmen. Es vermehrt sich im Magen-Darm-Trakt und fällt das Nervensystem an: Eine Infektion kann innert Stunden zu totaler Lähmung führen.

Kinderlähmung trat ab 1880 als Epidemie auf. Tausende Menschen, vor allem Kinder, steckten sich jedes Jahr an. Erst Mitte der 1950er-Jahre konnte sie eingedämmt werden, dank des von Jonas Salk entwickelten Polio-Impfstoffes.

1988 startete die WHO ein globales Programm zur Ausrottung der Kinderlähmung. Die Zahl der Infektionen ist seither um mehr als 99 Prozent zurückgegangen – von geschätzten 350‘000 im Jahr 1988 auf 223 im Jahr 2012. In diesem Jahr trat die Krankheit nur noch in drei Ländern gehäuft auf: in Afghanistan, Pakistan und Nigeria. 1988 waren noch 125 Länder betroffen.

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Kinderlähmung
aus 100 Sekunden Wissen vom 28.10.2009.
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Doch viele Polio-Organisationen warnen, es gebe Rückschläge. So sei die Krankheit in den ehemals poliofreien Gebieten am Horn von Afrika und in Israel aufgetreten und auch in Syrien gebe es Verdachtsfälle, die jedoch noch nicht bestätigt wurden. Die WHO warnt: Solange noch ein Kind Träger des Polio-Virus‘ ist, ist kein Kind sicher vor der Krankheit.

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