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Fünfmalklug Wann war das schlimmste Hochwasser der Schweiz?

Laut Forschern ist es das Jahrtausend-Hochwasser an Aare und Rhein im Jahr 1480. Sie sind sich sicher, dass die historisch beschriebenen Pegelstände der beiden Flüsse von damals viel höher waren, als ursprünglich angenommen.

Tafel der Pegelstände der grossen Hochwasser im Berner Mattequartier.
Legende: Pegelstände der Hochwasser: Im Berner Mattequartier lassen sich die Pegel der grossen Überschwemmungen an einer Tafel ablesen. Universität Bern/Oliver Wetter

Die Seen waren bereits randvoll mit Schmelzwasser. Dazu regnete es 72 Stunden lang ununterbrochen. Die Flüsse traten schnell über die Ufer. Die Situation Ende Juli 1480 entwickelte sich zur grössten Überschwemmungs-Katastrophe der Schweiz. Laut den Forschern waren die Pegelstände der Aare und des Rheins damals um bis zu 90 Zentimeter höher als beim letzten grossen Hochwasser 2005, als das Wasser im Berner Mattenquartier knapp zwei Meter hoch in den Strassen stand.

Eigentliche Messdaten von 1480 gibt es keine. Deshalb hielten sich die Forscher an Beschreibungen in historischen Schriften. Augenzeugen in Basel beschrieben die Situation eindrücklich: «Auf der Rheinbrücke konnte man sich leicht die Hände waschen.»

Zum Glück für die Forscher hatten die Chronisten damals akribisch genau ihre Situation beschrieben und in Schriften festgehalten. «Das Wasser sei weniger als drei Schuh über die Brücke gelaufen», berichtete beispielsweise ein anderer Zeitzeuge. Die Historiker benutzten die verschiedene Referenzpunkte, wie zum Beispiel den Brunnen am Fischermarkt in Basel, um die Situation von damals mit heute zu vergleichen – die sogenannte Beobachtungstradition.

Quelle: Universität Bern, Oliver Wetter und Christian Pfister

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AKW Mühleberg bei Hochwasser schlecht geschützt
Aus Schweiz aktuell vom 30.08.2011.
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