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Fünfmalklug Wie wichtig sind Tiger, Löwe und Co?

Die Grossen haben es in der Tierwelt besonders schwer: Von den 31 grössten Raubtieren der Welt stehen 61 Prozent auf der Liste der bedrohten Arten. Das hat Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, glauben Wissenschaftler.

Der Schwund grosser Raubtiere gefährdet den Artenreichtum von Vögeln, Säugetieren und Wirbellosen und hat auch Folgen für Vegetation, Landwirtschaft und sogar für den Klimawandel. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt «Science».

Um die Situation konkret zu erfassen, konzentrierten sich die Wissenschaftler der Oregon State University auf sieben Grossräuber: Löwe, Dingo, Puma, Leopard, Luchs, Wolf und Seeotter. Aus verfügbaren Daten ermittelten sie, wie es sich auf ihre jeweiligen Ökosysteme auswirken würde, wenn die Tiere verschwinden.

Schutz der grossen Räuber schützt auch das Klima

In Westafrika sind zum Beispiel mit dem Rückgang von Löwen und Leoparden die Bestände der Anubispaviane stark angewachsen. Daraufhin schrumpften die Populationen kleiner Paarhufer und Primaten, die von Pavianen gefressen werden. Ausserdem bedrohen Pavian-Horden Farmtiere und machen sich über Feldfrüchte her.

In den Gewässern von Südost-Alaska führte der Rückgang von Seeottern zu einem starken Anstieg der Zahl von Seeigeln, die dann die Kelpwälder abweideten, schreiben die Forscher. Ähnliche Konsequenzen haben sie für andere Raubtiere in anderen Lebensräumen festgestellt.

Selbst auf den Klimawandel haben grosse Raubtiere in einigen Ökosystemen positiven Einfluss, so die Biologen: Sie halten Pflanzenfresser in Schach, so dass die Vegetation besser gedeihen und Kohlendioxid einlagern kann.

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