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Eurovision Song Contest Namens-Bereinigung: Heilsarmee geht als «Takasa» an den ESC

Die Heilsarmee darf am Eurovision Song Contest nicht unter ihrem eigentlichen Namen auftreten. Deshalb nennt sich die Band nun «Takasa» – was Suaheli ist und «reinigen» bedeutet.

TV-Tipp

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«Takasa» werden am Eurovision Song Contest am  Donnerstag, 16. Mai 2013 um 21 Uhr im zweiten Halbfinale auftreten. SRF überträgt live.

«Nicht unter dem Namen Heilsarmee und nicht in den Originaluniformen» – so lauten die Auflagen der Verantwortlichen der European Broadcasting Union (EBU) für die Schweizer Vertretung am Song Contest. Dem hat die Heilsarmee jetzt Rechnung getragen und sich mit «Takasa» einen neuen Namen gegeben. Das Wort stammt aus der ostafrikanischen Sprache Suaheli und bedeutet so viel wie «reinigen». Die Heilsarmee begründet die Namenswahl offiziell so: «Der neue Name klingt rätselhaft und verkörpert Lebensfreude. Der Name steht für reinen Musikgenuss und beherbergt gleichzeitig eine Bedeutung nahe der Spiritualität».

Neuer Name mit versteckter Message?

Soweit die offizielle Begründung der Namenswahl. Kurz nach der Bekanntgabe sind aber Spekulationen in verschiedenen Medien und Online-Foren aufgetaucht, wonach der Begriff «Takasa» noch einen anderen Hintergrund haben soll – nämlich eine Anspielung auf den ursprünglichen Namen der Band: «The Artists Known As Salvation Army» (Die Künstler, die unter dem Namen Heilsarmee bekannt sind). Die Band bleibt aber bei der Afrika-Erklärung.

Die Heilsarmee-Band mit Instrumenten in der Hand und in weissen Hemden.
Legende: Neues Outfit Statt in Heilsarmee-Uniformen tritt «Takasa» in weissen Hemden auf. SRF

Mit dem Namen Heilsarmee sind auch die entsprechenden Uniformen verschwunden: Die Band wird in schlichten Hemden und dunklen Hosen auftreten. Der Wiedererkennungseffekt, auf den die Heilsarmee bisher bei ihrer Kandidatur gesetzt hatte, ist damit vom Tisch: «Jetzt müssen wir halt nochmal von Grund auf starten», so «Takasa»-Sänger Christoph Jakob gegenüber «glanz & gloria».

Auch «Washington Post» berichtete

Dennoch: Jakob kann dem ganzen Trubel um den Namen auch etwas Positives abgewinnen. Die Namensdiskussion habe die Band erst richtig ins Gespräch gebracht – auch international: «Sogar die 'Washington Post' hat darüber geschrieben. Das gabs bisher noch nie.» Bloss: Die Leser in Washington bestimmen nicht über den Sieg am Eurovision Song Contest.

Zufrieden über den neuen Namen zeigt sich auch Sven Sarbach, Schweizer Eurovision-Delegationsleiter und Bereichsleiter Show und Events bei SRF: «Wir erachten das neue Konzept als sehr gute Lösung und freuen uns, im Mai mit 'Takasa' nach Schweden zu reisen.»

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