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«Dr Huuswart» nach dem Theaterstück «The Caretaker» von Harold Pinter

Einem Fremden wird - scheinbar wohltätig - Tisch und Bett angeboten. Doch bald findet er sich in einem kafkaesken Kampf um Besitz und Macht wieder. Der grosse Schauspieler Ruedi Walter in einer unheimlichen Rolle.

Arthur und Nicky, zwei Brüder, nehmen den ominösen Fremden Duller in ihrem alten, verlotterten Haus auf. Sie lassen ihn bei sich wohnen und bieten ihm sogar die Stelle des Hausmeisters an. Jeder hat grosse Pläne, doch keiner ist fähig, sie in der Realität umzusetzen. Langsam entspinnt sich zwischen den dreien ein unheimlicher Kampf um Raum, Besitz und Macht. Die Situation in dem Haus, das für die Brüder und für Duller ein vorübergehender Fluchtpunkt vor der Welt draussen sein könnte, wird immer bizarrer.

«Dr Huuswart» ist ein Drama über unsere Hirngespinste und die schützenden Illusionen, die uns von einem Tag zum nächsten tragen. Und ein Stück darüber, wie wir Sprache benutzen, um Herrschaft über andere zu bekommen. Nach der Uraufführung 1960 wurde es zum ersten Welterfolg Pinters und zu einem Klassiker der englischen Dramatik. Zu einer Zeit, als das «Theater des Absurden» in der Folge von Beckett und Ionesco der modernste Trend auf allen Bühnen war, überraschte Harold Pinter mit einer psychologisch realistischen Tragikomödie über drei Männer aus einem Londoner Arbeiter-viertel. Die gesamte neue britische Dramatik hat ihre Wurzeln in Pinters virtuoser Orchestrierung von Sprachfloskeln und in den Kommunikationsproblemen seiner sozial deformierten Figuren.

SRF produzierte das Stück 1985 in einer schweizerdeutschen Hörspielfassung mit dem grossen Volksschauspieler Ruedi Walter. Am 10. Dezember jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal.

Mit: Ruedi Walter (Duller), Buddy Elias (Arthur), Peter Brogle (Nicky)

Tontechnik: Aldo Gardini, Vreni Palm-Rupp - Dialektfassung und Regie: Hans Hausmann - Produktion: SRF 1985 - Dauer: 82'

Harold Pinter, geboren 1930 in London, gestorben 2012, war einer der bedeutendsten Dramatiker des letzten Jahrhunderts, schrieb auch Drehbücher und Hörspiele, arbeitete als Schauspieler und Regisseur, bekam 2006 den Literaturnobelpreis.

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