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Giuseppe Pontiggia macht sich nicht über seine «gewöhnlichen» Figuren lustig.
Wikimedia/ Gorup de Besanez
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«Vom Leben gewöhnlicher Männer und Frauen» von Giuseppe Pontiggia

Wer glaubt, Giuseppe Pontiggia mache sich in den achtzehn erfundenen Lebensläufen seines Romans «Vite di uomini non illustri» über seine Figuren lustig, sieht sich schnell getäuscht.

Sicher ist da neben der nüchternen Anteilnahme auch eine Prise Spott im knappen Rapport darüber, wie Ehen zerbrechen, Kinder missraten, hohe Ziele und künstlerische Ambitionen in alltäglicher Feigheit und bequemem Opportunismus versickern. Aber anders liesse sich das Erschrecken vor dem unerbittlichen Dahinfliessen des Lebens wohl auch gar nicht aushalten.

Das erste Porträt widmet sich Corridoni Alfredo: Dem ewigen Zweitgeborenen. Eigentlich wollte ihn seine Mutter aus Angst vor den Geburtsschmerzen abtreiben. Als wäre das nicht genug, ist er gerade mal 1 Meter 59 gross. Mit viel Sport und den Kniffen eines Schusters kämpft er um jeden Zentimeter, aber seinem älteren Bruder bleibt er in allem unterlegen - ausser in Liebesdingen.

Molteni Franca ihrerseits wird als verhinderte Schauspielerin gezeichnet. Bei allem Wünschen, allem Wollen: Leider fehlt es ihr an Bildung und wohl auch an Talent. Als sie ihren Ehrgeiz an der Premiere einer miserablen Laieninszenierung kläglich scheitern sieht, bricht sie mit dem Theater, heiratet aber einen Satyr aus dem Stück, einen Buchhalter.

Mit: Paul Burian, Till Kretzschmar, Herlinde Latzko und Susanne-Marie Wrage

Aus dem Italienischen von Barbara Krohn - Musik: Jörg Köppl - Hörspielfassung und Regie: Franziska Hirsbrunner - Produktion: SRF 2008 - Dauer: 43'

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