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Im Süden wird deutlich seltener zu Ritalin gegriffen.
Colourbox/Keystone (Montage SRF)
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Der Ritalingraben: Tessiner Kinder erhalten weniger Psychopharmaka

5 Prozent der Deutschschweizer Schulkinder erhalten die Diagnose ADHS, rund jedes zweite davon erhält Psychopharmaka. Tessiner Kinder hingegen erhalten viel weniger Ritalin. Studien hierzu fehlen.

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Die Input-Recherche zeigt: Es sind weit mehr als nur kulturelle Unterschiede, die dazu führen, dass im gleichen Land unterschiedlich mit «schwierigen» Kindern umgegangen wird.

Die Fakten zur Deutschschweiz:

  • Viele Ärzte, die ADHS Abklärungen machen
  • Sehr unterschiedliche Diagnosemethoden
  • Kinder stehen unter zunehmendem Leistungsdruck, Leistungsdruck als Grund für das vermehrte Auftreten von Störungen wie ADHS
  • Eltern kritisch im Umgang mit Ritalin, aber in Angst vor Schulversagen des Kindes
  • Verhältnismässig kurze praktische Erfahrung mit integrativem Schulunterricht
  • Querversetzungen von Kinder mit Störungen in kleine Klassen schwierig, da es kaum Klassen mit 10 Kindern gibt
  • Organisiert, darum Mühe mit Unerwartetem umzugehen
  • Kontrollbedürfnis

Die Fakten zum Tessin:

  • Sehr wenig Ärzte, die ADHS Abklärungen machen
  • Grosse Zurückhaltung bei der Verschreibung von Ritalin
  • Leistungsdruck im Tessin auf Primaschulkinder bedeutend kleiner wegen anderem Schulsystem. Die Selektion in unterschiedliche Leistungszüge geschieht anders und später
  • Eltern weniger Angst vor Schulversagen, dafür immense Angst dem Kind für längere Zeit eine Pille zu geben
  • Jahrzehntelange Erfahrung mit integrativem Schulunterricht
  • Regelmässig Querversetzungen in Regelklassen mit kleiner Schülerzahl
  • Chaotisch, darum Fähigkeit zu improvisieren
  • Fatalismus
  • Lautes Grundrauschen: Kinderlärm fällt weniger auf

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