Während andernorts in Europa Deutsch- oder Französischsprachige ohne nennenswerte Probleme in verschiedenen Staaten leben, wird die «Nation» von den meisten Albanern vor allem ethnisch und nicht staatsbürgerlich definiert. So fühlen sich heute gut sieben Millionen Albaner als Teil der albanischen Nation, aber sie leben in unterschiedlichen Staaten, nur rund die Hälfte der «Albaner» lebt im Mutterstaat, in Albanien. Ein Umstand, den Politiker in den albanisch geprägten Regionen gerne ausnutzen. Inmitten von Wirtschaftskrise, Schuldenbergen und Korruption erhält dabei der grossalbanische Traum von der Vereinigung aller Albaner einen besonders attraktiven Glanz.
Auf einer Reise durch die «Albanosphäre» ist Walter Müller der verführerischen Idee auf den Grund gegangen. Eine Reportage.