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Mahamad Guindo, der Dorfchef von Yara in Zenralmali, glaubt den Grund für die Gewalt zu kennen:"Die Fulani denken offenbar, dass sie uns vertreiben müssen, um an neue Weideflächen zu kommen".
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In Mali eskaliert die Gewalt - Spurensuche vor Ort

Das westafrikanische Mali kommt nicht zur Ruhe: zum Kampf der malischen Armee gegen islamistische Gruppen kommen seit 2015 blutige Konflikte zwischen den Dogon und den Fulani hinzu. Sie lebten jahrelang friedlich zusammen. Warum eskaliert die Gewalt in letzter Zeit derart? Eine Spurensuche vor Ort.

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Geradezu magisch zog das Dogonland in Mali früher Ethnologen, Freaks und Abenteurer an. Das kleine Volk der Dogon-Jäger und Bauern war für seine rituellen Maskentänze, seine Kunst und seine erstaunlichen astrologischen Kenntnisse berühmt. Nun aber scheinen die Dogon vom Schutz der guten Geister verlassen.

Im März dieses Jahres wurden in dem Dorf Ogossagou 157 Fulani getötet: erschossen, mit Macheten zerstückelt, in Brunnen ertränkt, mitsamt ihren Hütten verbrannt. Die meisten Opfer waren Kinder, Frauen und Greise. Als Täter gelten traditionelle Jäger der Dogon, begleitet von Männern in Uniform. Laut den Vereinten Nationen waren das keine Soldaten der malischen Armee - aber wer steckt dann hinter so brutalen Morden? Die Frage treibt die Malierinnen und Malier seit vielen Monaten um. Es gibt keine eindeutige Antwort, stattdessen vielschichtige Hypothesen und noch mehr Gerüchte. Zumal nicht nur Fulani, sondern regelmässig auch Dogon zu Opfern werden. Letztmals bei einem Massaker im Juni dieses Jahres im Dorf Sobane. Was also erklärt die Gewalt in Mali? Beim genaueren Hinsehen zeigt sich: die vordergründig so irrationale Gewalt hat ihre Hintergründe. Sicher ist: Befeuert wird sie von islamistischen Gruppen in der Region, die den Norden Malis seit 2012 destabilisieren. Aber auch das Versagen des malischen Staates trägt dazu bei.

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