Denn obschon die Regierung hehre Ziele hat die Häuser erdbebensicher wieder aufzubauen, verläuft die Verteilung der Gelder nicht reibungslos. Es fehlen aber auch Arbeitskräfte: Viele junge Nepali sind im Ausland, in Malaysia und oft in den Golfstaaten, auf Grossbaustellen engagiert. Nepal ist auf deren Überweisungen angewiesen, sie sind eine wichtige Einnahmequelle. Aber die jungen Bauarbeiter im Ausland würden jetzt auch zu Hause gebraucht. Viele, die ihr Haus verloren haben, leben darum auch zwei Jahre danach in provisorischen Wellblechhütten.
Die Politik konnte sich nach dem Erdbeben nach jahrelangem Gezerre überraschend auf eine neue Verfassung einigen. Doch das riss alte soziale Gräben wieder auf, welche das Land in eine Wirtschaftskrise stürzten und vielleicht auch in eine politische. Denn bis Januar nächsten Jahren muss auf drei verschiedenen Ebenen gewählt werden. Ein ambitiöses Vorhaben, in einem Land in dem neben dem Wiederaufbau vieles länger geht als ursprünglich geplant.