Bis vor kurzem sah die Zukunft für die Nato eher düster aus. Der alte erbitterte Ost-Westgegensatz während des Kalten Krieges ist längst passé. Aber auch die neueren grossen Ferneinsätze, vor allem jene in Afghanistan, gehen zu Ende. Der Nato-Gipfel kommende Woche in Wales drohte zu einem schwierigen Selbstfindungsprozess zu werden für die mächtigste Militärallianz der Welt.
Doch nun auf einmal steht Moskau als Feindbild wieder zur Verfügung. Plötzlich stellt kaum mehr jemand die Daseinsberechtigung des westlichen Bündnisses infrage. Bloss: Eine Rückkehr zur Nato von einst, wäre dennoch kein Erfolgsrezept. Die Nato muss sich trotz Putin ein Stück weit neu erfinden und neu positionieren.