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Denkmal von Gazimestan – hier fand 1389 die Schlacht auf dem Amselfeld statt.
Reuters
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Serbien und Kosovo – auf ewig verfeindet?

Seit dem Krieg sind schon 18 Jahre vergangen, aber das Misstrauen ist noch immer gross. Die Präsidenten Serbiens und Kosovos beteuern zwar, sie wollten die Beziehungen sehr bald normalisieren. Aber die Realität sieht anders aus, besonders für die serbische Minderheit in Kosovo.

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Serbien tut sich sehr schwer damit zu akzeptieren, dass es Kosovo nach den NATO-Luftangriffen 1999 verloren hat. Nach wie vor weigert es sich, die 2008 ausgerufene Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz zu anerkennen. Für viele Serben ist Kosovo nach wie vor die Wiege ihrer Nation, heiliges Land, das man nicht einfach aufgeben kann. Serbiens Präsident Vucic ist aber angetreten mit dem Versprechen, sein Land in die EU zu führen. Und angesichts des wachsenden Einflusses Russlands und der Türkei auf dem Balkan, betreibt Brüssel in letzter Zeit eine aktivere Beitrittspolitik in der Region. Die EU übt Druck aus auf Kosovo und Serbien, die beide dereinst Mitglied werden wollen, ihre Beziehungen zu normalisieren.

Schon 2013 haben die beiden Länder in Brüssel ein Abkommen geschlossen, das die Voraussetzungen für so eine Normalisierung schaffen sollte. Aber ein grosser Teil der Abmachungen ist toter Buchstabe geblieben. Zwei Punkte sind besonders umstritten: Serbien müsste seine Energieinfrastruktur im Norden Kosovos dem kosovarischen Staat unterstellen und Kosovo müsste den Gemeinden mit serbischer Mehrheit in Kosovo Autonomie in einem serbischen Gemeinde-Verband gewähren.

Wollen die Präsidenten Vucic und Thaçi tatsächlich in die Geschichte eingehen als jene, die den grossen Knoten gelöst haben? Oder kommt ihnen der Konflikt nicht doch entgegen, weil sie dann immer der Gegenseite die Schuld geben können, wenn sie in Richtung EU nicht vorwärtskommen, wenn sie Reformen hinausschieben, den Rechtsstaat aushöhlen und nichts gegen das organisierte Verbrechen unternehmen?

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