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Berlin 1988 – Punkerin in Kreuzberg, Westberlin.
: Ann-Christine Jansson
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 17 Sekunden.
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SOMMER 88 – Ein Blick auf Ost- und West-Berlin

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, lautet ein Sprichwort. 1988 war ein solches Schattenjahr, bevor 1989 der Eiserne Vorhang fiel. Und es gab in diesem Jahr spektakuläre Vorzeichen für eine Wende.

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In Ost- und West-Berlin gab es einen eigentlichen heissen Krieg der Konzerte, Michael Jackson und Pink Floyd spielten beispielsweise in West-Berlin vor dem Reichstag, Joe Cocker und Bruce Springsteen in Ost-Berlin. Hundertausende aus der ganzen DDR sangen am 19. Juli 1988 Springsteens Hit «Born in the USA» mit und schwenkten US-Fahnen. Und das in der DDR. Mehr als vieles Anderes unterspülte die Musik aus dem Westen das Fundament der Mauer im Osten. «Der Traum ist aus» und «Dieses Land ist es nicht» sangen die Menschen mit dem Westberliner Musiker Rio Reiser im Oktober 1988.

Gleichzeitig träumte West-Berlin den Traum von der Nische. Ein ehemaliges Stück DDR, das im Westen lag und von West-Berliner Polizisten nicht betreten werde durfte, wurde besetzt und Symbol für eine Utopie von Europa. Denn zeitgleich entwarfen Schriftsteller aus Ost und West an einem grossen Kongress den Traum eines Europas zwischen den Blöcken. Doch während die Mauer in Polen schon bröckelte, wurden bereits die Fundamente für die Mauern und Gräben gelegt, die heute durch Polen gehen und sich neu zwischen Polen und Deutschland auftürmen. Ein Blick auf Ost- und West-Berlin im Sommer 1988.

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