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Antibiotika-Resistenzen überstehen Kläranlagen

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Antibiotika-Resistenzen überstehen Kläranlagen

Laufzeit 6 Minuten 21 Sekunden. , Oliver Fueter

Bakterien, die gegen mehrere Antibiotika unempfindlich sind, gelten als grosses Problem für die moderne Medizin. Gerade solche Bakterien scheinen aber die Behandlung in der Kläranlage eher zu überstehen als andere Keime. Zu diesem Befund kommt die Wasserforschungsanstalt Eawag. Damit steigt das Risiko antibiotika-resistenter Krankheitskeime.

Die Eawag untersuchte beim Abfluss einer Kläranlage in Lausanne den Seeboden. Diese Kläranlage reinigt unter anderem das Abwasser aus einem grossen Spital. Zwar werden in der Kläranlage 75 Prozent aller Bakterien entfernt. Doch ist im gereinigten Abwasser der Anteil an besonders resistenten Keimen erhöht. Die Eawag geht davon aus, dass die Kläranlage den Austausch von Resistenzen fördert.

Eawag-Forscher Helmut Bürgmann sagt gegenüber dem Konsummagazin «Espresso» von DRS 1: «Die Kläranlage funktioniert wie eine Art Tauschbörse zwischen Bakterien, die sonst im menschlichen Körper leben und Bakterien die schon an die freie Umwelt angepasst sind.» Durch die erhöhte Konzentration solcher mehrfach resistenter Keime steigt laut Eawag das Risiko, dass auch mehr Krankheitserreger gegen verschiedene Antibiotika resistent werden. Das könne sowohl bereits im See erfolgen - oder aber im menschlichen Körper, wenn Gensequenzen für Antibiotikaresistenz ins Trinkwasser gelangen.

Dennoch bestehe kein Grund zur Panik. In der Nähe einer Trinkwasserfassung bei Lausanne hat die Eawag zwar auch mehrfach antibiotika-resistente Keime im Seeboden gefunden, im Seewasser selber jedoch nicht. Zudem werde das Seewasser ja noch aufbereitet, bevor es als Trinkwasser ins Leitungsnetz gelange, hält die Eawag fest.

Was die Eawag vor Lausanne festgestellt hat, gilt vermutlich auf für andere Gewässer. Daher ist für die Eawag Vorsorge angebracht: Dass der Bund in verschiedene Kläranlagen zusätzliche Filterstufen einbauen lasse, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Weil viele der besonders resistenten Bakterien aus Spitälern stammen, empfiehlt die Eawag, dass Spitalabwässer separat gereinigt werden.

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«Timeout-Event»: Wenn Verzichten zum Spektakel wird

Laufzeit 7 Minuten 14 Sekunden. , Tobias Fischer

Alkohol, Rauchen, Kaffee, Süsses: Wer in der Fastenzeit auf etwas verzichtet, tut dies meist im Stillen und für sich. Das Gegenteil davon lässt sich einmal im Jahr auf dem Barfüsserplatz in Basel erleben, wenn das Blaue Kreuz zum «Timeout-Erlebnis-Event» einlädt. Vorne mit dabei: «Espresso»-Hörer Hansruedi Seiler.

Hansruedi Seiler verzichtet während der Fastenzeit auf Lifte und Rolltreppen, «Espresso» begleitet ihn und zwei Hörerinnen bei ihrem Verzicht. Für Hansruedi Seiler ist Verzichten aber nicht nur ein zeitlich befristeter Selbsttest, sondern Teil des Berufs: Als Projektleiter beim Blauen Kreuz ist er für die Aktion «Timeout» verantwortlich. Diese propagiert den Verzicht. Wer mitmacht, wählt selbst, worauf er oder verzichtet und wie lange. Das sei ein Selbsttest, der den Teilnehmenden zeigen soll, wie schwierig es ist, auf etwas zu verzichten. Hansruedi Seiler: «Das führt zu einer Solidarität mit Menschen, die ein Alkoholproblem haben und auf etwas verzichten müssen.»

Mit einem «Erlebnis-Event» in Basel will das Blaue Kreuz der «Timeout»-Aktion jeweils zusätzlichen Schub verleihen. «Espresso» hat die Ausgabe 2012 besucht: Showgruppen und Chöre unterhielten das Publikum, verschiedene Suchtberatungs- und Freizeit-Organisationen stellten sich an Informationsständen vor. Und Mitarbeiter des Blauen Kreuzes versuchten, möglichst viele Besucherinnen und Besucher für die «Timeout»-Aktion zu gewinnen. Die meisten Teilnehmenden meldeten einen Verzicht auf Süsses, Zigaraetten oder Alkohol an.

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