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«Espresso Aha!»: Warum es auch gemischte Glas-Sammlungen braucht
Aus Espresso vom 14.01.2019. Bild: Keystone
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«Espresso Aha!» Es braucht auch gemischte Altglas-Sammlungen

Da heisst es, man müsse Farben genau trennen und doch stehen da Mischglas-Container. Warum? «Espresso Aha!» erklärt's.

Seit der Erdölkrise in den 1970er-Jahren wird in der Schweiz Altglas gesammelt. Am verbreitetsten sind auf Sammelstellen Container, wo grünes, weisses und braunes Glas separat eingeworfen werden kann.

Es gibt jedoch auch gemischte Altglas-Sammelstellen. Dort landen alle Farben bunt gemischt in einem Container. Diese werden vor allem dort aufgestellt, wo die Platzverhältnisse eine nach Farben getrennte Sammlung nicht erlauben, zum Beispiel in Berggebieten.

«Espresso Aha!»

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Nach Farben getrenntes Glas wird besser entschädigt

Wo immer möglich stellen Gemeinden farbgetrennte Container auf. Dies, weil solche Sammlungen mit mehr Geld vergütet werden. 91 Franken gibt es für eine Tonne getrennt gesammeltes Altglas – Knapp 55 Franken sind es bei gemischtem Sammelgut. Die Preise legt die Geschäftsstelle Vetroswiss im Auftrag des Bundesamts für Umwelt periodisch fest.

Mandatsleiter Philipp Suter von Vetroswiss erklärt im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», dass getrenntes Altglas auf dem Markt mehr wert sei. Im Produktionsprozess von Glas würden Hersteller Zeit und Energie sparen, wenn sie bereits sortiertes Altglas angeliefert bekommen würden. Besonders bei der Herstellung von braunem und weissem Glas ist es wichtig, dass möglichst keine anderen Farben in der Sammlung zu finden sind.

Aus gemischten Sammlungen wird grünes Glas und Baustoff

Weniger heikel bei der Herstellung ist grünes Glas. Deshalb gehören zum Beispiel blaue Prosecco-Flaschen in den grünen Sammelcontainer. Neue grüne Flaschen werden auch aus gemischt gesammeltem Altglas hergestellt, erklärt Philipp Suter.

Solches Altglas wird aber auch für Baustoffe gebraucht. Immer mehr findet sogenannter Schaumglasschotter Verwendung, ein Dämmstoff der unter anderem bei Strassen, Spielplätzen oder Flachdächern eingesetzt wird.

Die maschinelle Farb-Trennung ist noch nicht gut genug

Philip Sutter geht davon aus, dass es in den nächsten Jahren weiterhin beide Systeme geben wird. Es gebe aber eine leichte Tendenz hin zu mehr getrennten Sammlungen. Dies könnte sich ändern, wenn die technischen Möglichkeiten zur Trennung von verschiedenfarbigen Flaschen und Scherben dereinst besser würden.

Die Industrie arbeite an entsprechenden Trenn-Systemen. Momentan sei jedoch die Trennung durch den Konsumenten bei der Sammelstelle noch weitaus effektiver als jede Maschine.

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