Die Kinder lieben sie: Die bunte, weiche Knete, mit der sich fast alles formen lässt. Auch aus pädagogischer Sicht ist dieses Spielzeug wertvoll. Es fördert die Kreativität, die Fingerfertigkeit und das räumliche Denken.
Das hat nichts in Kinderknete verloren
Da die Kleinen beim Spielen gerne mal ihre Finger in den Mund stecken, haben Schadstoffe in der formbaren Masse natürlich nichts zu suchen. Deshalb schickte das deutsche Konsumentenmagazin «Öko-Test» 15 Knete-Sets für Kinder ins Labor und liess sie auf folgende Inhaltsstoffe untersuchen:
- Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH)
- Konservierungsstoffe, zum Beispiel Formaldehyd
- Bedenkliche Farbstoffe
Diese Bestandteile stehen im Verdacht, krebserregend oder erbgutschädigend zu sein. Bei gewissen MOAH-Verbindungen reichen dazu offenbar schon kleinste Mengen aus. «Öko-Test» findet daher, dass solche Stoffe nichts in Kinderprodukten zu suchen haben und wertete die entsprechenden Testprodukte stark ab, auch wenn die offiziellen Grenzwerte nicht überschritten wurden.
Vor allem Knet-Stangen schneiden schlecht ab
Das Ergebnis des Labortests ist bitter: In 12 der 15 getesteten Knetmassen sind bedenkliche Inhaltsstoffe aufgetaucht. Somit fallen die Bewertungen entsprechend mager aus. Sie reichen von «befriedigend», über «mangelhaft» bis «ungenügend». Schlecht kommen vor allem die Knet-Produkte in Stangenform weg. Sie alle enthalten MOAH.
Nur drei Knete-Sets sind zu empfehlen
Lediglich drei Knete-Sets können ohne Bedenken in Kinderhände gegeben werden. Sie enthalten keine kritischen Stoffe und beenden den Test mit dem Gesamturteil «Sehr gut». Das sind sie:
Creative Kids Knete-Set (5 Becher) 700 g
Preis: 5.65 Franken *
(0.81 Franken pro 100 g)
Jako-O Kinder-Soft-Knete (4 Dosen) 600 g
Anmerkung: Diese Ausführung ist in der Schweiz nicht erhältlich. Alternative vom gleichen Hersteller: Jako-O Kinder-Soft-Knete mit 6 Dosen, Preis: 7.50 Franken *.
Ökonorm Nawaro Soft Weiche Knete (4 Becher) 600 g
Preis: 16 Franken *
(2.65 Franken pro 100 g)
* Günstigster Preis gemäss Internetrecherche vom 17.01.18.
Quelle: «Öko-Test» Ausgabe Januar 2018 (Die detaillierten Testresultate können auf oekotest.de, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen kostenpflichtig heruntergeladen werden).
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