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Kinderhochstühle im Test: Jeder zweite ging kaputt
Aus Kassensturz vom 17.09.2019.
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«Kassensturz»-Test Kinderhochstühle sind oft zu wenig robust

Sicher sind alle Stühle im Test – aber die Hälfte zerbricht im Härtetest.

Die Sicherheit ist bei Kinderhochstühlen zentral: Der Stuhl muss einen sicheren Stand haben und darf nicht kippen. Kleinere Kinder müssen sicher angegurtet werden können.

Der Test von «Kassensturz» und «K-Tipp Wohnen» zeigt: Alle zehn Kinderhochstühle im Test haben einen sicheren Stand, und die Kinder lassen sich auch gut sichern. Nicht immer gab es gute Noten für Komfort und Handlichkeit.

Testsieger bequem und praktisch

Die besten beiden Produkte im Test überzeugten vor allem beim Komfort und im Praxistest. Dem Chicco Pocket Meal, nutzbar für Kinder bis drei Jahre, attestierte die Jury im Praxistest eine gute Ergonomie und einen angehnehmen Sitzkomfort, da die Sitzflächen komplett gepolstert sind.

Multiply 6 in 1 von Joje – ebenfalls «sehr gut» im Test – fiel mit hohem Komfort und einfachem Handling auf. Gemäss Hersteller eignet sich dieser Stuhl für Kinder bis sechs Jahre.

Zubehör extra

Eine «gute» Gesamtnote erreichte der Tripp Trapp von Stokke: Die Kinder liessen sich einfach sichern, auch die Reinigung war einfach. Da Sitz- und Fussteil vielfach verstellbar sind, wächst der Tripp Trapp viele Jahre mit den Kindern mit. Er kostet 290 Franken und ist der teuerste Stuhl im Test, Zubehör wie Sicherheitsgurte und Polster muss man erst noch separat dazukaufen.

Wichtige Fragen vor dem und beim Kauf

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  • Babyhochstuhl oder ein Kinderstuhl, der mitwächst?
  • Soll das Kind mit am Tisch sitzen oder ein eigenes Tablett haben?
  • Holz oder Kunststoff – welches Material ist vernünftiger, lässt sich gut reinigen?
  • Sind die Stühle ergonomisch geformt und unterstützen somit die natürliche Entwicklung des Rückens?
  • Ist die Standsicherheit des Stuhles gegeben und ist die Rückenlehne belastbar?
  • Sind die Stühle frei von Schadstoffen?
  • Sind die Kanten abgerundet und die Schrauben versenkt?
  • Welches Zubehör ist inklusiv, was kostet extra?

Auch Aron von Fillikid (für Kinder bis drei Jahre) schnitt gesamthaft «gut» ab. Beim Komfort erhielt dieser Stuhl die beste Note im Test.

«Gut» ist auch das günstigste Produkt im «Kassensturz»-Test, Antilop von Ikea, erhältlich für knapp zwanzig Franken. Der Stuhl war äusserst standfest, eignet sich aber nur für kleinere Kinder, denn er ist nicht verstellbar.

So wurde getestet

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Das Ipi-Institut für Produktforschung in Stuttgart testete die zehn Kinderhochstühle auf folgende Kriterien:

  • Sicherheit: Wie standfest sind die Kindersitze? Kippen sie schnell um? Kann das Kind herausfallen, hängenbleiben oder nach unten durchrutschen? Kann es sich einklemmen oder an scharfen Ecken und Kanten verletzen? Ist es gefährlich, wenn man den Stuhl rollt oder schiebt?
  • Praxistest: Zwei Laborexperten sowie der Vater eines 18 Monate alten und die Mutter eines 36 Monate alten Kindes bewerteten die Handhabung. Wie einfach lassen sich die Kinderhochstühle das erste Mal installieren? Lassen sich Kinder problemlos in den Hochstuhl hineinsetzen und wieder herausnehmen? Wie einfach kann man sie im Stuhl sichern? Kann man mit den Produkten am Erwachsenentisch sitzen?
  • Komfort: Wie bequem sind die Stühle für die Kinder?
  • Reinigung: Wie einfach lassen die Stühle sich reinigen?
  • Robustheit: Das Labor führte mehrere Belastungsprüfungen durch und kippte die Stühle auf alle vier Seiten um. Diese Tests waren teilweise deutlich strenger als die Branchennormen. Zudem wurde der Verschluss des Gurtes 300 Mal geöffnet und wieder geschlossen.

Durchgefallen im Härtest

Fünf Stühle hätten eine «genügende» Gesamtnote, aber im Härtetest fielen sie durch. Die Tests nach Branchennorm waren kein Problem, aber im abgewandelten Falltest wurden die Stühle zusätzlich mit einem 15-Kilo-Gewicht beschwert. Dabei sind Rücken-, Arm- oder Sitzteile zerbrochen. «Ungenügend» sind deshalb: Hauck Alpha+, Bami Hochstuhl Nature, Schardt X-Tra II, Pinolino Kombi Nele und Ikea Blåmes. Die Hersteller schreiben: Ihre Produkte würden die Norm erfüllen, die Robustheitsprüfung im «Kassensturz»-Test sei aber strenger gewesen.

Generell weisen Hersteller wie Ikea, Hauck oder Stokke «Kassensturz» darauf hin, dass für einen besseren Komfort zusätzliche Kissen gekauft werden könnten.

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