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Leeres Päckli: Media Markt treibt Geld ein für leere Lieferung
Aus Kassensturz vom 10.10.2017.
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Päckli ohne Inhalt Media Markt treibt Geld ein für leere Lieferung

Kopfhörer bestellt und leeres Paket bekommen: Genau das erlebte ein Media-Markt-Kunde. Obwohl er dies dem Elektronikshop sofort meldete, flattern ihm nun Mahnungen ins Haus. «Kassensturz» sagt, was Kunden in einem solchen Fall tun sollten.

Vor zwei Monaten bestellte sich Diego Foresti online bei Media Markt kabellose Kopfhörer. Über einen Monat wartete er vergeblich auf die Lieferung und glaubte schon nicht mehr daran. Die Freude war deshalb gross, als die Post ihm eines Tages doch noch ein Media-Markt-Paket überbrachte.

Zusammen mit seinem Bruder öffnete er es – und war baff: «Ich stand völlig neben den Schuhen. Ich habe schon vieles bestellt, aber das ist mir noch nie passiert.» Auch sein Bruder Fabio meint: «Das war wirklich eine schräge Situation.»

Zuerst ein leeres Paket und dann eine Mahnung

Der Grund für die Verwunderung: Im Paket von Media Markt lag nur eine leere Kopfhörer-Verpackung! Sogar die Gebrauchsanweisung fehlte. Sofort rief Diego Foresti bei Media Markt an. Die Dame am Telefon vertröstete ihn und meinte, man werde sich bei ihm melden.

Kurze Zeit später kam dann auch eine Mail von Media Markt. Man habe alles geprüft, das Paket sei ordnungsgemäss versandt worden, Media Markt könne nichts weiter tun. Diego Foresti fühlte sich abgefertigt und schrieb dem Elektronik-Markt, er weigere sich, für einen leeren Karton Geld zu bezahlen. Er liess die Rechnung von 127 Franken liegen und wartete ab. Bald schon flatterte die erste Zahlungserinnerung ins Haus.

«Kann eigentlich nicht sein»

Diego Foresti reichte es. Er wandte sich an «Kassensturz». Und jetzt überprüfte Media Markt den Fall endlich etwas genauer. Das Unternehmen schreibt, es handle sich hier tatsächlich um «einen sehr unerklärlichen Fall». Und weiter: «Die Partnerfirma von Media Markt (..) misst bei jeder ausgehenden Lieferung das exakte Gewicht. Dies, um festzustellen, ob tatsächlich das gewünschte Produkt im ausgehenden Paket ist.» Deshalb könne es eigentlich nicht passieren, dass ein leeres Paket oder ein Paket mit einem falschen Produkt in den Versand komme.

Das will Diego Foresti nicht auf sich sitzen lassen: «Mein Bruder stand neben mir beim Auspacken. Und ich habe es sicher nicht nötig, Kopfhörer zu klauen.»

Media Markt lenkt doch noch ein

Auch «Kassensturz» gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und fragte bei der Post nach. Und siehe da: Anhand des Gewichts, das die Post während des Transportwegs gewogen hatte, war klar: Da war nie ein Kopfhörer drin!

So meldete sich Media Markt dann auch nochmals bei seinem Kunden und entschuldigte sich. Man habe tatsächlich einen Fehler gemacht, die Rechnung werde storniert. Als Wiedergutmachung erhielt Diego Foresti einen Gutschein über 50 Franken.

Tipps von Rechtsexpertin Gabriela Baumgartner:

Informieren Sie Ihren Lieferanten sofort über die unvollständige Lieferung.
Werfen Sie die Verpackung nicht weg, bewahren Sie alles auf.
Fotografieren Sie die Lieferung, so wie Sie sie erhalten haben.
Fragen Sie bei der Post nach, wie schwer das Paket bei der Aufgabe war und senden Sie alle Informationen (inklusive Fotos) an den Lieferanten.
Zeigt sich dieser nicht kooperativ, verweigern Sie die Zahlung der Rechnung und verlangen Sie Ersatz.

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