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Mieser Tierhandel über Internet-Plattformen

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Jedes zweite bis dritte Tier in der Schweiz wird via Internet gekauft, sagen Schätzungen. Deshalb hat der Schweizerische Tierschutz STS 19 Plattformen mit Tieranzeigen auf die Seriosität von Hunde-, Katzen- und Wildtier-Inserate untersucht. Nur 11 Prozent sind laut STS seriös.

Mehrere zehntausend Verkaufsangebote für Tiere finden sich auf Internetplattformen wie «ricardo.ch», «tutti.ch» oder «piazza.ch». «Mit gutem Gewissen ein Tier via Internet kaufen, das geht eigentlich nicht», sagt Julika Fitzi, Tierärztin beim Schweizerischen Tierschutz. Bei den untersuchten Internetplattformen fehlten Angaben zu Anbietern und Tieren, die ein Kauf als seriös erscheinen liesse. «Wenn der Verkäufer keine Adresse und Telefonnummer von sich Preis gibt, die Übergabe womöglich an einem öffentlichen Ort stattfindet, ohne dass man das Tier vorher gesehen hat, kann das nicht seriös sein. Besonders probematisch zeigt sich die Situation bei den Hunde-Inseraten. Hier waren von knapp 1‘400 untersuchten Angeboten 37 Prozent unseriös und 49 Prozent fragwürdig.

Plattform-Anbieter in der Pflicht
Der STS fordert von den Internet-Plattform-Anbietern ein verstärktes Engagement gegen den «Tier-Inserate-Wildwuchs». Die Tatsache, dass eine E-Mail-Adresse reiche, um ein Tier im Internet anzubieten, begünstige einerseits betrügerisches Handeln mit Tieren. Andererseits würde so auch der tierschutzwidrige internationale Tierhandel gefördert. Mindestens eine überprüfte Postadresse müsste von den Internet-Anbietern eingefordert werden. Zusätzlich sollten ausländische Tierinserate gestoppt werden.

Informieren: Ja - Kaufen: Nein
Seriösen Züchtern muss es ein Anliegen sein, auch online transparent und informativ zu erscheinen. Ein Tier zu kaufen bzw. zu verkaufen ist sowohl für den neuen Tierhalter wie auch für den Züchter Vertrauenssache. Für potenzielle Käufer ist es empfehlenswert, sich über das gewünschte Tier und die diversen Angebote im Internet zu informieren. Ein persönliches Kennenlernen des Verkäufers und des Tieres ist jedoch unumgänglich, will man den Erwerb seriös gestalten. «Der Tierkauf ist schliesslich eine Vertrauenssache, die nicht blindlings vonstattengehen darf,» meint Julika Fitzi vom Schweizerischen Tierschutz.

 

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Mieser Tierhandel über Internet-Plattformen

Laufzeit 4 Minuten 3 Sekunden. , Magnus Renggli

Jedes zweite bis dritte Tier in der Schweiz wird via Internet gekauft, sagen Schätzungen. Deshalb hat der Schweizerische Tierschutz STS 19 Plattformen mit Tieranzeigen auf die Seriosität von Hunde-, Katzen- und Wildtier-Inserate untersucht. Nur 11 Prozent sind laut STS seriös.

Mehrere zehntausend Verkaufsangebote für Tiere finden sich auf Internetplattformen wie «ricardo.ch», «tutti.ch» oder «piazza.ch». «Mit gutem Gewissen ein Tier via Internet kaufen, das geht eigentlich nicht», sagt Julika Fitzi, Tierärztin beim Schweizerischen Tierschutz. Bei den untersuchten Internetplattformen fehlten Angaben zu Anbietern und Tieren, die ein Kauf als seriös erscheinen liesse. «Wenn der Verkäufer keine Adresse und Telefonnummer von sich Preis gibt, die Übergabe womöglich an einem öffentlichen Ort stattfindet, ohne dass man das Tier vorher gesehen hat, kann das nicht seriös sein. Besonders probematisch zeigt sich die Situation bei den Hunde-Inseraten. Hier waren von knapp 1‘400 untersuchten Angeboten 37 Prozent unseriös und 49 Prozent fragwürdig.

Plattform-Anbieter in der Pflicht
Der STS fordert von den Internet-Plattform-Anbietern ein verstärktes Engagement gegen den «Tier-Inserate-Wildwuchs». Die Tatsache, dass eine E-Mail-Adresse reiche, um ein Tier im Internet anzubieten, begünstige einerseits betrügerisches Handeln mit Tieren. Andererseits würde so auch der tierschutzwidrige internationale Tierhandel gefördert. Mindestens eine überprüfte Postadresse müsste von den Internet-Anbietern eingefordert werden. Zusätzlich sollten ausländische Tierinserate gestoppt werden.

Informieren: Ja - Kaufen: Nein
Seriösen Züchtern muss es ein Anliegen sein, auch online transparent und informativ zu erscheinen. Ein Tier zu kaufen bzw. zu verkaufen ist sowohl für den neuen Tierhalter wie auch für den Züchter Vertrauenssache. Für potenzielle Käufer ist es empfehlenswert, sich über das gewünschte Tier und die diversen Angebote im Internet zu informieren. Ein persönliches Kennenlernen des Verkäufers und des Tieres ist jedoch unumgänglich, will man den Erwerb seriös gestalten. «Der Tierkauf ist schliesslich eine Vertrauenssache, die nicht blindlings vonstattengehen darf,» meint Julika Fitzi vom Schweizerischen Tierschutz.

 

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