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«Espresso Aha!»: Ohne Salz geht im Winter nichts
Aus Espresso vom 16.01.2017. Bild: key
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«Espresso Aha! Ohne Salz geht auf Schweizer Strassen im Winter nichts

Hunderttausende Tonnen Salz machen jeden Winter Schweizer Strassen befahrbar. Zwar gibt es Alternativen und Methoden, mit denen Salz gespart werden kann, auch im Sinne des Umweltschutzes. Doch das herkömmliche Streusalz hat so schnell nicht ausgedient.

Auf den Autobahnen ist sie schon ein paar Jahre im Einsatz: Die Sole. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Salz und Wasser. Immer mehr Städte und Kantone setzen zur Behandlung von Strassen auf Sole, diesen Winter hat zum Beispiel Basel flächendeckend die Strassenunterhaltsfahrzeuge auf Solebetrieb umgerüstet.

«Espresso Aha!»

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Sole mit Vor- und Nachteilen

Sole hat zwei entscheidende Vorteile: Es ist viel weniger Salz nötig und Sole kann präventiv eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Streusalz bleibt die Sole auf der trockenen Strasse haften und verhindert rutschige Strassen bei einsetzendem Schneefall. Der Nachteil: Ist bereits Schnee gefallen, wird die Sole verwässert und verliert ihre Wirkung.

Für viele Gemeinden und Kantone ein weiterer Nachteil: die hohen Kosten. Neue Fahrzeuge für den Winterdienst müssen angeschafft oder der bestehende Fahrzeugparkt muss umgerüstet werden. Das lohnt sich in den wenigsten Fällen, zumal oftmals nicht ganz auf Streusalz verzichtet werden kann.

Der Kanton Zürich zum Beispiel setzt auf eine Kombination von Sole und Streusalz. Das Salz wird beim Streuen mit Sole bespritzt und bleibt besser auf der Strasse haften. Auch bei dieser Methode wird Salz eingespart, jedoch nicht so viel wie beim Einsatz von Sole.

«Zucker» als umweltfreundlicherer Zusatz

Auch Zucker kann im Kampf gegen Eisglätte verwendet werden. Ein Abfallprodukt aus der Zuckerproduktion kann das aggressive Kalziumchlorid ersetzen, dass dem normalen Kochsalz für den Einsatz auf der Strasse hinzugefügt wird.

Dank Kalziumchlorid Salz kann bei tieferen Temperaturen eingesetzt werden, ist jedoch unter anderem auch für das Rosten von Fahrzeugen verantwortlich. Das Zucker-Abfallprodukt ist weit verträglicher. Tests in der Schweiz sind erfolgreich verlaufen. Auch hier müssten jedoch Fahrzeuge umgerüstet werden.

Umweltfreundlichere Ameisensäure nur auf Flughäfen

Andere Alternativprodukte, um Schnee oder Eis von Strassen zu entfernen, wären Harnstoff, gewisse Alkohole und Acetate oder auch Ameisensäure. Diese sind in der Schweiz jedoch nur auf Flughäfen erlaubt. Der Flughafen Zürich zum Beispiel setzt Ameisensäure ein, welche umweltverträglich ist. In Basel gab es vor einigen Jahren versuche, Ameisensäure auch auf Strassen einzusetzen. Dafür wäre jedoch eine Gesetzesänderung notwendig.

Vor allem in höher gelegenen Schweizer Orten kommen auch Split oder in Salz getränkte Holzschnitzel zum Einsatz. Diese müssen im Frühling jedoch wieder entfernt und aufwändig entsorgt werden.

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