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Online-Shopping: So kommen Sie unseriösen Anbietern auf die Spur
Aus Espresso vom 07.09.2016. Bild: Colourbox
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Kassensturz Online-Einkaufen: So kommen Sie unseriösen Anbietern auf die Spur

Ein Online-Händler wirbt mit Tiefpreisen, kassiert die Vorauszahlung, liefert aber nicht. «Kassensturz» gibt Tipps, wie man unseriöse Anbieter erkennt und kein Geld aus dem Fenster wirft.

Generell gilt: Hören Sie beim Einkaufen im Internet auf Ihren Verstand und Ihren Bauch. Täglich melden sich geprellte Konsumentinnen und Konsumenten auf der Redaktion von «Kassensturz».

Viele von Ihnen sagen, sie hätten von Anfang an ein «komisches» Gefühl gehabt und besser drauf gehört.

Die 9 besten Tricks gegen Shopping-Frust

Darüber hinaus gibt es einige gute Tricks, wie Sie anhand von harten Fakten prüfen können, ob ein Anbieter wirklich seriös ist.

  1. Schauen Sie sich die Homepage gut an, bevor Sie etwas bestellen. Mancht sie einen professionellen oder einen lieblosen, selbstgebastaltelten Eindruck? Hände weg, wenn es auf der Homepage von Rechtschreibefehlern wimmelt oder wenn angegebene Links nicht aktiv sind.
  2. Bei sehr günstigen Markenartikeln sollten Sie generell misstrauisch sein. Die Chance ist gross, dass diese Artikel gefälscht sind oder dass es sich um einen unseriösen Anbieter handelt.
  3. Prüfen Sie, ob der Anbieter auf der Homepage eine vollständige Adresse und Festnetztelefonnummer angibt. Prüfen Sie auch, ob der Anbieter offenlegt, wer den Betrieb leitet und welche Personen für Kundenanliegen zuständig sind. Hände weg, wenn eine Firma nur über eine kostenpflichtige Servicenummer erreichbar ist.
  4. Geben Sie den Namen des Anbieters in Ihrer Suchmaschine ein, plus ein Stichwort wie zum Beispiel «Kundenerfahrungen». Wenn Sie fündig werden, schauen Sie, was sie aussagen und wie alt diese Einträge sind.
  5. Ein Blick ins Online-Handelsregister www.zefix.ch zeigt die Rechtsform eines Unternehmens, wie lange es diesen Anbieter schon gibt und wer zeichnungsberechtigt ist. Vorsicht ist geboten bei Unternehmen, die einen sehr weit gefasste Zwecke verfolgen und bei denen die Verantwortlichen ständig wechseln.
  6. Lesen Sie die Allgemeinen Vertragsbedingungen durch. Wirken Sie seriös oder sind sie kundenunfreundlich und einseitig? Lesen Sie vor allem nach, wie Lieferverzug und Zahlungskonditionen geregelt sind. Schauen Sie nach, welche zusätzlichen Kosten (z.B. Versand, Zoll und Porto) bei Bestellungen aus dem Ausland zusätzlich anfallen und wie die Mehrwertsteuer geregelt ist.
  7. Rufen Sie beim Anbieter an und stellen Sie eine Frage. Zum Beispiel, ob Sie auch per Rechnung bezahlen können oder ob Sie bei Vorauszahlung via Banküberweisung oder bei Selbstabholung einen Rabatt erhalten. So können Sie feststellen, ob der Anbieter wirklich ein funktionierender Betrieb ist und wie man mit Kunden umgeht. Lassen Sie sich allfällig getroffene Abmachungen per Mail bestätigen.
  8. Wenn Sie etwas bestellen, kontrollieren Sie vor dem Abschicken den Warenkorb und machen Sie aus Beweisgründen ein Foto oder einen Print-Screen der Bestellung.
  9. Achten Sie bei Zahlung via Kreditkarte darauf, dass Sie Ihre Daten nur verschlüsselt übermitteln (in der Adresszeile Ihrer Browsers steht bei der sicheren Datenübertragung «https», nicht «http» und es erscheint das Symbol eines geschlossenen Schlosses) oder wählen Sie ein seriöses Online-Zahlungssystem.

In der Schweiz gibt es heute mit «Swiss Online Garantie» und «Trusted Shops» zwei Gütesiegel. Eine Garantie für Seriosität bieten aber auch sie nicht, aber – zusammen mit anderen Kriterien – runden solche Gütesiegel den Eindruck ab, den Sie wahrscheinlich bereits gewonnen haben.

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