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Amag verärgert Kunden: Wenig Kulanz bei Ölschluckern
Aus Kassensturz vom 10.05.2016.
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Umwelt und Verkehr Problem mit Ölverbrauch: Kulanz ja, aber nicht bei allen Kunden

Audi-Fahrer klagten im «Kassensturz» über den viel zu hohen Ölverbrauch ihres Motors. Generalimporteur Amag versprach eine kulante Lösung. Viele Kunden profitierten davon. Aber erneut berichten Autofahrer von frustrierenden Erfahrungen. Der Autoimporteur verspricht erneut ein Entgegenkommen.

Der CEO des Audi-Generalimporteurs Amag sagte letzten November, als «Kassensturz» den übermässigen Öl-Verbrauch von Audi-Motoren aufdeckte: Man werde für dieses Problem die Garantie auf 5 Jahre und 100'000 Kilometern verlängern. Für solche Kunden werde man die Reparatur-Arbeiten übernehmen.

Und ausserdem: «Hat ein Motor über 100'000 km und ist über 5 Jahre alt, dann haben wir auch da eine Möglichkeit, kulant zu arbeiten. Und zwar übernehmen wir sämtliche Materialkosten und die Hälfte der Arbeitskosten. Ich denke, das ist eine faire Lösung, damit zeigen wir auch, dass wir als Unternehmen, als Amag zum Kunden stehen und eine Lösung suchen.»

Viele Audifahrer mit ölschluckenden Motoren schöpften darauf Hoffnung. Vielen Fahrern hat AMAG geholfen. Auch «Kassensturz» hat positive Rückmeldungen erhalten. Doch seither haben sich bei «Kassensturz» diverse Autobesitzer gemeldet und geschildert, wie sie von Amag abgewimmelt worden sind.

Neu: Kulanz gilt auch für Autos aus Direkt-Import

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Einer davon ist Joel Sommerer: «Ich habe beim Audi A5 gemerkt, dass der Ölverbrauch sehr hoch ist. So bin ich nach dem Beitrag im 'Kassensturz' sofort zur Amag gefahren, und habe um die Reparatur gebeten. Amag sagte mir, sie müssten zunächst eine Ölverbrauchsmessung machen. Diese hat ergeben, dass der Ölverbrauch tatsächlich sehr hoch ist. Da das Auto in Deutschland gekauft ist, weigerte sich Amag aber, die Reparatur durchzuführen. Und ich musste die 400 Franken für die Messung selber bezahlen.»

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«Kassensturz» hat noch einmal nachgefragt, was bei Direkt-Import-Autos gilt. Amag-Pressesprecher Dino Graf sagt dazu: «Herr Hannesbo hat in erster Linie für jene Kunden gesprochen, welche ihr Auto über eine offizielle Organisation in der Schweiz gekauft haben. Heute gilt das Angebot aber für alle Fahrzeuge. Egal ob direktimportiert oder offiziell über einen Markenpartner gekauft.»

Das sind gute und neue Nachrichten von Amag: Sprecher Dino Graf bestätigt, dass ab sofort auch importierte Audis von einer Garantieverlängerung von 5 Jahren und bis 100'000 km profitieren.

Eigene Regeln für VW, Skodas und Seat mit Audimotor

Doch wie steht es um die anderen Modelle, welche auch einen Audimotor verbaut haben in einer anderen Automarke, wie z. B. in einem VW, Seat oder Skoda?

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Davon betroffen ist Samuel Gloor. Er hat einen Skoda mit einem ölschluckenden Audimotor (siehe Zuschauervideo): «Als es darum ging, den Schaden bei meinem Auto zu beheben, hiess es, der Fehler sei bekannt. Er werde bei Audi, der den gleichen Motor eingebaut hat, gedeckt. Weil es sich hier aber nicht um einen Audi, sondern um einen Skoda handelt, und der Motor quer und nicht längs eingebaut ist, zahle Amag nichts. Ich müsse die Kosten über 5500 bis 6000 Franken selber bezahlen. Ich finde das eine Frechheit.»

Amag-Sprecher Dino Graf sagt dazu: «Wir schauen jeden Fall an, und suchen mit dem Hersteller eine Lösung für jeden Kunden. Da hat jeder Hersteller eigene Vorgaben, wie er mit dem Einzelfall umgeht. Das gilt also auch für Skoda-, VW- und Seat-Kunden.»

Die genaue Analyse jedes Falles heisst noch nicht, dass Amag die Kosten übernimmt. Entscheidend kann unter anderem sein, ob der Service in zertifizierten Garagen gemacht wurde.

Kostenbeteiligung muss vor der Reparatur klar sein

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Schliesslich schildert «Kassensturz»-Zuschauer Rene Schildknecht seinen Fall. Auch sein Motor verbraucht zu viel Öl. Seine Garage veranschlagte die Reparatur mit 10'000 Franken und verlangte, dass er dies selbst zahle. Darauf könne er Amag um eine Kostenbeteiligung anfragen.

Rene Schildknecht meint dazu: «Als ich das gehört habe, habe ich gesagt: Time-out, das ist mir zuviel. Das heisst: Ich bezahle unter dem Strich so oder so sehr viel Geld. Ich werde also weiterhin Öl nachfüllen. Und die Faust im Sack machen.»

Amag sagt zum Fall von Rene Schildknecht: Kunden wüssten normalerweise vor der Reparatur wissen, ob sich Amag an den Kosten beteilige oder nicht. Rene Schildknecht habe da offenbar von seiner Garage eine falsche Information Bekommen. Rückwirkend zahle Amag nicht.

Das Fazit: Neu sollen auch Audi-Importautos von der Garantieverlängerung profitieren. Die Amag betont, dass sie sich mehr engagiere, als dies branchenüblich sei und dass sie bis jetzt rund 200 Leuten geholfen habe.

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