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Services Neue Gaunertricks mit Wohnungs-Inseraten

Betrüger erschwindeln sich Passwörter von Wohnungs-Inserenten, welche ihre Wohnung auf Internetplattformen anbieten. Dann manipulieren sie die Inserate und ergaunern hohe Summen bei potentiellen Interessenten. Bei «Espresso» haben sich mehrere Personen gemeldet, die fast in die Falle getappt sind.

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Neue Gaunertricks bei Wohnungsinseraten
aus Espresso vom 09.07.2015. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 49 Sekunden.

Eine Dreizimmerwohnung im Herzen der Zürcher Altstadt, mit Cheminée und Dachterrasse, für 1000.- Franken pro Monat? Es ist zu schön, um wahr zu sein. Aber genau mit solchen Inseraten wollen Betrüger das Interesse von Leuten wecken, welche auf Wohnungssuche sind.

Häufig sind die Inserate schlicht gefälscht: Die Adressen existieren nicht, oder die Wohnungen sind gar nicht frei. Seit kurzem versuchen Gauner aber noch mit einer neuen Masche, an ihre potentiellen Opfer zu gelangen.

Manipulierte Inserate von Wohnungsportalen

Die Betrüger gehen folgendermassen vor: Sie erschleichen sich durch gefälschte E-Mails, vermeintlich von der Immobilienplattformen bei deren Kunden die persönlichen Login-Daten. Etwa beim Wohnungsportal Homegate oder bei Immoscout24.

Allein im Juni dieses Jahres habe man knapp 100 Fälle von manipulierten und gefälschten Inseraten entdeckt, sagt Daniel Bruckhoff, Marketing-Chef bei Homegate: «Das sind so viele wie nie zuvor.» Sobald Kundendaten in den Händen der Betrüger seien, würden diese die Inserate so manipulieren, dass sie als Schnäppchen daherkämen.

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Die Interessierten erhalten dann Mails, in denen sie aufgefordert werden, eine Anzahlung von mehreren hundert bis zu mehreren tausend Franken auf ein Konto einzuzahlen.

Anzeigen bei der Polizei und Massnahmen

Es hätten sich mehrere Kunden bei Homegate gemeldet, welche ein verdächtiges E-Mail erhielten, oder welche gemerkt hätten, dass ihr Inserat verändert wurde. «In diesen Fällen können wir aktiv werden und die verlinkte Seite der Betrüger mit einer Warnmeldung ausstatten. Da erschrickt der Kunde erst einmal, wenn er diese rote Meldung erhält.»

Schliesslich nehme man selbstverständlich sofort die manipulierten oder gefälschten Inserate vom Netz und in jedem Fall mache man eine Anzeige bei der Polizei.

«Das Passwort ist wie ein Hausschlüssel»

Auch bei der Schweizerischen Kriminalprävention hat man von der jüngsten Betrugswelle Kenntnis. Direktor Martin Boess gibt im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 zwei allgemeine Tipps: «Bezahlen Sie nie im Voraus, wenn Sie weder einen Vertrag haben, noch einen Schlüssel haben und schon gar nicht, wenn Sie die Wohnung noch nicht einmal gesehen haben.»

Im Übrigen frage keine seriöse Firma nach dem persönlichen Passwort: «Das ist wie ein Hausschlüssel, den gibt man auch nicht aus der Hand oder irgendjemandem, den man nicht kennt.»

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