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Fixleintücher im Test: Nur 4 von 10 überzeugen
Aus Kassensturz vom 10.01.2017.
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«Kassensturz»-Test Test: Für 20 Franken ein gutes Fixleintuch

«Kassensturz» hat zehn Fixleintücher testen lassen. Drei schneiden im Labortest «ungenügend» ab, am besten ist der teure Testsieger für 149 Franken. Nur wenig schlechter ist ein Fixleintuch für 19.90 Franken. Neben zu starkem Schrumpfen bemängelte das Labor auch starke Fusselbildung.

Die Passform eines Fixleintuchs ist entscheidend. Ist sie gut, zieht sich das Tuch fast von alleine über die Matratze. Micasa und Schlossberg schneiden hier mit der Bestnote 6 ab. Ist die Passform schlecht, nützen auch ziehen und glattstreichen nichts; das Fixleintuch wird nie straff auf der Matratze anliegen.

Killerkriterium Passform

Test-Resultate

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Nach 20 Waschgängen passen Conforama und Best Price (siehe Tabelle) nicht mehr richtig auf die Matratze, obwohl dies nach einer Wäsche noch überhaupt kein Problem war. Ikea hingegen passt schon vor dem Waschen nicht, ist viel zu gross und wirkt dadurch lotterig. Das gibt Punkteabzug.

Der Grund: Als einziges der getesteten Fixleintücher ist es aus gewobenem Stoff, der nicht dehnbar ist. Die übrigen neun Tücher sind aus gestricktem Jersey hergestellt, dessen Haupteigenschaft die Dehnbarkeit ist (siehe unten, «Gewoben und gestrickt»).

Ein Fixleintuch färbt ab

Das in der Gesamtbewertung «ungenügende» Fixleintuch von Conforama hat neben der schlechten Passform einen weiteren grossen Makel. Als einziges schneidet es beim Schweisstest schlecht ab (siehe unten, «So wurde getestet»).

Testleiter Ralph Sontheim erklärt, dass dies unerwünschte Folgen haben kann: «Wenn Sie nachts ein helles Nachtkleid tragen und schwitzen, ist es durchaus möglich, dass sie danach die Farbe vom Fixleintuch auch auf ihrem Pyjama wiederfinden.» Der Hersteller schreibt «Kassensturz», die umweltfreundlichen Oekotex–Farbstoffe seien die Ursache für das Abfärben, weil sie weniger gut halten würden.

Viele Tücher mit Fusselbildung

Service-Video

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Wenn ein Textil fusselt, in der Fachsprache heisst das «Pilling», sieht es weniger gepflegt aus. Ursache dafür ist die Qualität des Garns. Fasern, die sich aus dem Garn gelöst haben, bilden bei Gebrauch Knötchen auf der Oberfläche. Sechs der getesteten Fixleintücher (Conforama, Best Price, Naturaline, Qualité & Prix, Interio und Micasa) fusseln so stark, dass sie bei diesem Kriterium nur eine ungenügende Note erreichen.

Lediglich Schlossberg und Jysk schneiden hier von den Jersey-Fixleintüchern gut ab. Auch das gewobene Tuch von Ikea erhält beim Pillingtest eine gute Note. Da «Gewebe» aber weniger anfällig auf Pilling ist als gestricktes Jersey, sind diese Werte nicht vergleichbar.

Gewoben und gestrickt

Gewobene Textilien haben einen Längsfaden, die «Kette» und einen Querfaden, den «Schuss». Diese verbinden sich kreuzweise rechtwinklig zu einem «Gewebe», das nicht dehnbar ist. Jerseystoff hingegen ist gestrickt. Die geschlungenen Maschen bewirken, dass Gestricktes dehnbar ist.

So wurde getestet

«Kassensturz» liess zehn Fixleintücher für Einzelbetten im Zürcher Labor Testex nach sieben Kriterien testen:

  • Passform: Die Passform bewertete das Labor sowohl nach einer als auch nach 20 Wäschen. Die Tester bezogen eine Einzelmatratze mit den Fixleintüchern und bewerteten die Faltenbildung, den Sitz der Nähte, die Verarbeitung und die Optik.
  • Massänderung: Gemäss Iso-Norm markierten die Tester die Prüflinge im Neuzustand. Nach einer Wäsche massen sie die Markierungspunkte aus und berechneten den entstandenen Warenschrumpf.
  • Schweissechtheit: Gemäss Iso-Norm prüften die Tester sowohl den sauren als auch den alkalischen Bereich. In der künstlichen Schweisslösung liess die Testerin ein Stück des Fixleintuchs 30 Minuten lang einwirken. Ein beigelegter, weisser Stoff simulierte ein weisses Nachthemd. Zusammengepresst kamen die künstlich vollgeschwitzten Stoffe bei 38 Grad Celsius in den Ofen. Nach vier Stunden beurteilte die Testerin die Farbtonänderung und das Anbluten, das heisst das Abfärben.
  • Pilling: Zwei Stoffabschnitte der Neuware liessen die Tester maschinell aneinander reiben. Nach 125, 500, 1000 und 2000 Pillingtouren beurteilten sie das Aussehen
  • Waschpilling: Nach 20 Waschgängen beurteilten fünf Personen das Aussehen der Fixleintücher.
  • Scheuerfestigkeit: An der Neuware führten die Tester die Martindale-Scheuerprüfung gemäss Iso-Norm durch.
  • Waschechtheit: Die Haushaltwaschechtheit beurteilten die Tester gemäss Iso-Norm mit Hilfe eines Linitest-Geräts.

Stellungnahmen

  • Conforama: «Unsere Fixleintücher tragen die Auszeichnung Oeko-Tex. Das bedeutet, dass die verwendeten Farbstoffe umweltfreundlich sind. Diese Farbstoffe halten aber weniger gut. Zudem fordern wir von unseren Lieferanten Qualitätsbeweise: Für die vom ‹Kassensturz› getestete Produktlinie wurde ein Test vom Institut SGS durchgeführt, bei dem die Filxeintücher ein gutes Ergebnis erzielt haben. Was die Leintuchgrösse nach dem Waschen anbelangt, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass die Leintücher dementsprechend auch grösser produziert werden.»
  • Migros zu Best Price: «Das Best-Price-Fixleintuch hat vor allem in der Rubrik Pilling nicht zufriedenstellend abgeschnitten. Nach 20 Waschgängen ist dieses günstige Produkt für Pilling anfälliger, da aufgrund des Verkaufspreises auch ein günstigeres Garn eingesetzt wird und die Ausrüstung (Weichmacher) nach 20 Mal waschen ausgewaschen ist. Für das Pilling ist aber vor allem die Garnqualität verantwortlich, und die Migros setzt bei diesem Budget-Produkt ein kurzstapeligeres Garn ein als bei den teureren Produkten. Wir werden auf jeden Fall dieses Problem mit dem Lieferanten nochmals angehen und das Produkt optimieren.»
  • Ikea: Zum Testresultat nimmt Ikea zwar nicht Stellung, weist aber auf einen ökologischen und sozialen Aspekt hin. «Dvala trägt das Label ‹Better Cotton›. Ikea hat nach zehn Jahren Arbeit im Oktober 2015 sein Ziel erreicht und nutzt seither in der Textilproduktion ausschliesslich Baumwolle aus nachhaltigen Quellen wie ‹Better Cotton›. Die Produktion nach diesem Standard reduziert beispielsweise den Chemikalienanteil und Wasserverbrauch gegenüber traditionellem Bauwollanbau merklich.»

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