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Grosse Unterschiede bei drei kleinen E-Autos
Aus Kassensturz vom 14.06.2022.
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Elektro-Kleinwagen Vergleich Grosse Unterschiede bei drei kleinen E-Autos

Fiat, Dacia oder Renault: Die drei Elektro-Kleinwagen im TCS-Test haben sehr unterschiedliche Stärken und Schwächen.

Um den CO2-Ausstoss zu vermindern, muss der Verbrennungsmotor in den nächsten Jahren Alternativen wie dem Elektromotor Platz machen. Natürlich gilt auch bei Elektro: Kleinwagen haben einen weniger grossen Öko-Fussabdruck als SUVs. Allerdings ist die Auswahl an E-Kleinwagen noch nicht gerade berauschend. Der TCS hat nun drei neuere Modelle miteinander verglichen.

Fiat, Dacia und Renault nimmt der TCS unter die Lupe.
Legende: Fiat, Dacia und Renault nimmt der TCS unter die Lupe. SRF

Ein erstes Fazit gefällig? Der Fiat Cinquecento ist der Lifestyle-Wagen im Test, der Renault Twingo ein wendiger Stadtflitzer, der Dacia Spring ist noch ökologischer und bietet mehr Stauraum als die Konkurrenz. Der TCS hat alles getestet, was beim Auto eine Rolle spielt: Bremsen, Motorleistung und Beschleunigung, Verbrauch und Ökobilanz, Reichweite, Platz für Beine und Stauraum, Komfort.

Reichweiten passabel, aber weit unter Herstellerangaben

Die Reichweite, das am meisten debattierte Thema bei Elektroautos, wurde im echten Einsatz auf einer festgelegten Route und mit Messgeräten an Bord gemessen, nicht etwa auf einem Fahrband Prüfstand im Labor. Die realen Reichweiten im Vergleich:

  • Renault Twingo 132 km (Herstellerangabe 186 km)
  • Dacia Spring 167 km (230 km)
  • Fiat 500e 203 km (331 km)
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Martin Bolliger, TCS: «Die drei Autos sind unterdurchschnittlich was die Reichweite angeht.»
Aus Kassensturz vom 10.06.2022.
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Auch diese echten Verbrauchsmessungen haben Nachteile. Auf den Testfahrten musste wegen der tiefen Temperaturen die Heizung hochschraubt werden. Faktoren wie Heizungsleistung sind aber nicht standardisierbar. So hat beim Fiat die Heizung mehr Strom für eine angenehme Innentemperatur weggefressen, weil es auf der Testfahrt kälter war als bei den anderen beiden Autos.

So wurde getestet

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  • Wie gross und variabel ist das Platzangebot im Auto? Wie viel lässt sich im Praxistest verstauen?
  • Wie gut ist die Rundumsicht, das Rangieren, wie gross ist der Wendekreis?
  • Wie ist die Verarbeitung der Innenmaterialien, die Bedienung von Elementen und Multimediasystem?
  • Wie sieht es mit Fahrkomfort, Innengeräuschen, Federung aus?
  • Steht der Preis in einem guten Verhältnis zur Ausstattung? Wie gut sind die Garantieleistungen?
  • Wie ist das Fahrverhalten, die Lenkung?
  • Beurteilung von Leistung, Beschleunigung, Traktion, Getriebe.
  • Wie viel Strom verbraucht das Auto in der Praxis? Wie hoch sind die Umweltkosten über die Lebensdauer (LCA)?
  • Wie steht es um die Sicherheit: Bremsen, Beleuchtung, Sicherheitsausstattung?
  • Wie gross ist die Reichweite und die Ladedauer?

Heizen und Kühlen fressen Reichweite weg

Auch wenn der TCS reale Reichweiten weit unter den Herstellerangaben aus Normtests gemessen hat: Bei allen drei Autos reichen die realen Kilometer auch bei eingestellter Heizung (und Kühlung) längst, um im Stadt- und Agglomerationsverkehr unterwegs zu sein, zum Einkauf und um die Kinder ins Sporttraining zu fahren. Es zeigt sich aber einmal mehr: Die Laborangaben können in der Praxis nicht erreicht werden und sie sind als Angabe für Käuferinnen und Käufer ungeeignet.

Resultate: Dacia 54 Punkte, Renault 62 Punkte, Fiat 65 Punkte.
Legende: SRF

Apropos Einkauf: Der Stauraum vor allem beim Fiat und Renault ist gering, die Einkaufstaschen müssen bei einem Wocheneinkauf auf den Mitfahrersitzen Platz finden. Dacia Spring bietet am meisten Platz.

Zum Thema Sicherheit: Twingo und Dacia Spring haben einen kürzeren Bremsweg als der Fiat, ihm reicht es nur für ein «Genügend». Er ist auch das schwerste Modell. Beim Fahrtest zeigte sich, dass der Dacia in einem Ausweichmanöver bei 60 km/h die Fahrspur deutlich schlechter hält als die beiden Konkurrenten.

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Der Renault Twingo kann nicht mit Gleichstrom geladen werden, damit kann er Strom nicht an Schnellladestationen tanken, wie sie entlang von Autobahnen üblich sind. Die Modelle von Dacia und Fiat hingegen lassen sich bei Bedarf auf einer längeren Strecke einfach rasch nachladen.

Die Tester haben den Fiat als komfortables Auto wahrgenommen, den Dacia als sehr bescheiden. Die Wahrnehmung der Wertigkeit spiegelt sich auch im Preis: Fiat 500 e 33'000 Franken, Renault Twingo 27'000 und Dacia Spring 21'000 Franken.

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Kassensturz, 14.06.22, 21:05 Uhr

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