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Drei der geprüften Velohelme fallen durch
Aus Kassensturz vom 19.04.2011.
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Kassensturz-Tests Drei Velohelme fallen durch

Velohelme können schlimme Kopfverletzungen verhindern - sofern sie den Sicherheitsansprüchen genügen. «Kassensturz» hat die zwölf meistverkauften Velohelme in einem spezialisierten Labor getestet. Bedenkliches Resultat: Nicht alle bestehen den Sicherheitstest.

Nach wie vor tragen weniger als 40 Prozent der Velofahrer einen Helm. Für Professor Andreas Raabe, Direktor Neurochirurgie des Inselspitals Bern, ist das unverständlich: «Bereits bei niedrigem Tempo können Fahrradfahrer so unglücklich stürzen, dass sie schwere Hirnverletzungen erleiden.» Er ist überzeugt: Mit Helm wären viele Kopfverletzungen vermeidbar.

Grund genug für «Kassensturz», die 12 meistverkauften Velohelme genauer unter die Lupe zu nehmen. In einem ersten Schritt wurde die Sicherheit der Helme in der Empa St. Gallen nach Euronorm getestet. Die Experten prüften, ob die Velohelme einen Aufprall genügend abdämpfen. Erfreulich: Alle 12 Modelle bestehen diesen Test.

Drei Helme bestehen Sicherheitsprüfung nicht

Ein weiteres wichtiges Kriterium: Bei einem Sturz muss der Helm auf dem Kopf bleiben. Die Empa-Fachleute testeten daher, ob die Riemen der Belastung eines Sturzes standhalten. Diesen Abstreif-Test nicht bestanden hat der Helm Nutcase für 89 Franken von Veloplus. Er ist deshalb ungenügend. Ebenfalls durchgefallen ist der Leopard Superbike aus dem Coop Bau+Hobby für knapp 50 Franken. Aus demselben Grund ungenügend ist auch der Velohelm MET Veleno. Mit 199 Franken ist er der teuerste Helm im Test.

Alle drei Anbieter betonen, ihre Helme hätten bei anderen Tests die Sicherheitsnorm erfüllt. Dennoch würden sie die Resultate aus dem «Kassensturz»-Test überprüfen. Coop sagt zudem, der Leopard-Helm würde in nächster Zeit durch ein hochwertigeres Modell ersetzt.

In einem zweiten Schritt wurden die Velohelme einem Praxistest unterzogen. In der Werkstatt der Fachzeitschrift Velojournal testete Technik-Redaktor Marius Graber zusammen mit 6 Hobby-Velofahrern die Alltagstauglichkeit der Helme. Wie einfach lässt sich die Grösse einstellen? Wie lange dauert das Fixieren der Kinnriemen?

Eine genügende Note erreichte der Helm Aerogo von Jumbo. Mit 29 Franken ist er das günstigste Produkt im Test. Ebenfalls genügend sind der Stoke von Ochsnersport und der Crosswave Price Hit aus der Migros. Diese Helme stammen alle aus China.

Drei Testsieger zu unterschiedlichen Preisen

Den Test gut gemeistert hat der Helm Urban von Suvaliv für 99 Franken. Er erhält die Note 4,9. Gleich gut ist der Crosswave von Migros für 59.90 Franken. Der Giro Indicator für 99 Franken fährt mit Note 5 durchs Ziel.

Mit der Note 5,2 führen gleich 3 Helme die Testtabelle an: Alpina für 169 Franken und Uvex für knapp 100 Franken. Der günstigste der 3 Testsieger heisst Venture (von Bell) und kostet 79.90 Franken.

Ein guter Helm ist somit nicht zwingend eine Frage des Preises. Wichtig ist, dass der Helm die Sicherheitsnormen erfüllt und gut sitzt. (Informationen dazu finden Sie im Merkblatt unter der Rubrik «Mehr zum Thema»).

Velofahren ist daher nicht nur eine Sache der Beine, sondern auch eine des Kopfes. Und diese Kopfarbeit beginnt bereits beim Helmkauf.

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