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Kaminholz: So heizen Sie richtig ein!
Aus Kassensturz vom 11.12.2007.
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Kassensturz-Tests Kaminholz: So heizen Sie richtig ein!

«Kassensturz» hat bei Grossverteilern Brennholz eingekauft: Das deklarierte Gewicht stimmt oft nicht. Zudem: Experten sagen, welches Holz sich am besten fürs Cheminée eignet und wie beim Anfeuern weniger Feinstaub entsteht.

Holz ist der älteste Brennstoff der Menschen. Er erlebt gegenwärtig eine Renaissance, denn es wird wieder vermehrt Holz als Wärmespender verbrannt in Cheminées, Schwedenöfen und grossen Heizanlagen.

Hertlaubholz, mit Vorteil Buche

In Gockhausen hackt Förster Markus Tanner Brennholz für den Heimgebrauch. Die Scheiter liess er unter Dach gut belüftet trocknen. Mindestens zwei Jahre lang, denn seine Kunden wollen trockenes Holz, das gut brennt. Gutes Brennholz besteht laut Tanner aus einem Hertlaubholz, mit Vorteil Buche, es könne aber auch Esche sein. Für einen sauberen Anbrand dürfe es weder zu grob noch zu fein sein.

Feuchtes Holz aus dem Wald hat über zwanzig Prozent Feuchtigkeit. Es taugt nicht zum Heizen. Konsumenten, die feuchtes Holz kaufen, haben einen doppelten Nachteil. Sie kaufen Wasser zum Preis von Holz – und die Scheiter brennen gar nicht richtig.

Toleranz von einem Prozent

Auch Grossverteiler und Hobbymärkte bieten Brennholz feil. «Kassensturz» kauft zehn Stichproben. Was und wie viel ist drin? Stimmen Deklaration und Gewicht? Das eingekaufte Holz war korrekt gelagert und ist trocken. Die Stunde der Wahrheit schlägt auf der Waage. Viele Stichproben sind leichter als versprochen.

Wie exakt muss das Gewicht stimmen? Der Zürcher Eichmeister Rudolf Metzler erklärt die Verordnung und sagt, dass das Gewicht bei deklarierten 20 Kilogramm bis auf 200 Gramm eingehalten werden muss. Die Toleranz liegt in diesem Gewichtsbereich demnach bei einem Prozent. Eine Angabe mit Mindestgewicht müsse zwingend eingehalten werden, so Metzler weiter.

Unzulässige Gewichtsunterschreitungen wurden bei 7 von 10 Stichproben festgestellt: In der Migros Glattzentrum (-5%), Obi Volketswil (-25%) , Jumbo Dietlikon (-6%) und Coop Bau und Hobby in Dübendorf (-6%). Die vollständigen Testresultate finden Sie links in der Mehrwertspalte.

«Weniger schwer zum Tragen»

Die Migros will als Sofortmassnahme auf die Packung schreiben: «Das Holz kann auf Grund wechselnder Luftfeuchtigkeit einem Gewichtsschwund unterliegen.» Coop sagt, dieses Holz sei nachgetrocknet und dadurch im Heizwert besser geworden. Zudem müsse der Konsument weniger schwer tragen. Und Jumbo sagt dazu: «Wir haben die Gebinde gewechselt. In der Werbung war das neue Gewicht korrekt angegeben. Im Laden leider nicht. Wir haben das korrigiert.»

Bei einer Stichprobe von Obi erhält der Konsument 25 Prozent weniger als versprochen. Dazu Obi: «Wir hatten im Vorjahr Qualitätsprobleme mit einem Lieferanten. Das zugestellte Holz wies eine Restfeuchtigkeit von bis zu 50 Prozent auf.» Obi hat das Holz nachtrocknen lassen und versäumt das reduzierte Gewicht zu deklarieren. Obi bedauert das, besonders weil auf den Etiketten steht: Mindestgewicht!

Angebote beim Förster prüfen

Die Preise für Brennholz von Grossverteilern differieren stark. Je nach Holzart und Gebindegrösse zwischen 50 Rappen und 1.40 Franken pro Kilogramm. Kluge Konsumenten prüfen auch Angebote beim Förster. Da kostet das Holz häufig weniger als die Hälfte, weil der teuere Zwischenhandel entfällt.

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