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Elektro-Roller und -Motorräder werden immer besser
Aus Kassensturz vom 07.06.2022.
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Vergleichstest Elektro-Roller und -Motorräder werden immer besser

Der TCS hat in einem grossen Test vergleichbare Fahrzeuge mit Elektro- und Verbrennungsmotor einander gegenübergestellt.

Der grosse Nachteil von elektrischen Rollern und Motorrädern ist und bleibt deren Reichweite. In vielen anderen Bereichen können sie aber mit den konventionell betriebenen Motorrädern mitthalten. Dies zeigt der umfassenden Vergleichstest von jeweils zwei vergleichbaren Fahrzeugen in den Kategorien «meistverkaufte Roller», «preiswerte Roller» und «Naked Bikes».

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Stefan Eichenberger, TCS: «Bei den Elektrorollern ein Problem: Sie haben sehr viel Kraft und beschleunigen sehr schnell.»
Aus Kassensturz vom 03.06.2022.
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Getestet haben die TCS-Experten neben der Reichweite auch Verbrauch, Lärm, Beschleunigung, Bremsweg und die Fahreigenschaften. Zudem wurde der CO2-Ausstoss berechnet.

Benziner fahren dreimal weiter

Für den Reichweiten-Test fuhren die TCS-Experten die Fahrzeuge auf einem Rundkurs mit grösstenteils städtischem Verkehr leer. Mit der Vespa (Verbrenner) kamen sie 350 Kilometer weit. Mit dem vergleichbaren elektrischen Modell Etrix Silence nur 110 Kilometer. Benzinroller haben durchschnittlich eine dreimal grössere Reichweite.

Besser sieht das Verhältnis bei den Motorrädern aus: Das Elektro-Modell Zero DS fuhr mit einer Akkuladung 250 Kilometer weit. Das ist zwar nur halb so weit wie der vergleichbare Verbrenner von Yamaha. Der Zero ist aber wegen der grossen Batterie deutlich schwerer.

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Elektro-Roller effizienter  …

Möglich ist dies dank der besseren Effizienz der Elektro-Töffs. Das zeigt die Umrechnung des Stromverbrauchs in das sogenannte Benzin-Äquivalent: Der leistungsfähige Zero DS verbraucht umgerechnet etwa 3,3-Mal weniger Energie beim Fahren als die für einen Verbrenner äusserst sparsame Yamaha MT125. Die Vespa verbraucht auf 100 Kilometer 2,3 Liter. Das elektrische Pendant braucht umgerechnet nur einen halben Liter.

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Joel Wooden, TCS: «Je nach Wohnsituation solle die Batterie unbedingt ausbaubar sein.»
Aus Kassensturz vom 03.06.2022.
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… und damit besser fürs Klima

Elektro-Roller stossen weniger klimaschädliches CO2 aus. Zwar verursachen sie in der Produktion mehr Emissionen. Aber beim Fahren verschmutzen die Benziner die Umwelt stärker.

Bei den Bremswegen gibt es keine grossen Unterschiede. Für die TCS-Experten enttäuschend im Test ist, dass ausser der Vespa Primavera kein Roller mit dem serienmässigen Antiblockiersystem (ABS) ausgerüstet ist. ABS verhindert das Blockieren der Räder und minimiert die Sturzgefahr bei einer Vollbremsung erfolgreich.

Verbrenner auf Dauer teurer

Elektromotorräder und Elektroroller sind heute noch deutlich teurer in der Anschaffung als vergleichbare benzinbetriebene Modelle. Dafür sind sie unter anderem durch den wegfallenden Ölwechsel, Servicekosten und die im Verhältnis höheren Benzin- statt Strompreise günstiger. Bei Rollern sinken die Kosten der elektrisch betriebenen Fahrzeuge je nach Modell bei rund 6000 Jahreskilometern unter jene der Verbrenner-Modelle. Auch deshalb haben die meisten Pizza-Kuriere oder die Post längst auf Elektro umgestellt.

Elektros mit für Neulenker zuviel Power

Ein Elektro-Töff braucht in der Regel zwischen 8 bis 10 Stunden zum Vollladen, also eine Nacht. An einer Haushaltsteckdose kann man ungefähr 20 Kilometer pro Stunde nachladen.

Seit Januar 2021 dürfen bereits Jugendliche ab 16 Jahren Töffs dieser Kategorie A1 fahren. Bei den Verbrennern ist A1 mit einer Limitierung der Leistung auf 125 cm3 definiert. Bei Elektro-Töffs mit 11 kW. Unterschied: Die Spitzenleistungen bei den Elektros beträgt ein Vielfaches dieser 11 kW. So beschleunigt der Zero DS zum Beispiel in 2,8 Sekunden von 0 auf 50 km/h. Für 16-jährige Neulenker allenfalls ein gefährliches Vergnügen.

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Stefan Eichenberger, TCS: «Beim Verbrenner müsste man eine Prüfung machen, beim Elektro-Roller kann man einfach losfahren.»
Aus Kassensturz vom 03.06.2022.
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Kassensturz, 07.06.22, 21:05 Uhr

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