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Arbeit Detailhandel: Illegale Arbeitsbedingungen nehmen zu

Die Enthüllungen über die Arbeitszustände bei Coop haben es an den Tag gebracht: Im Detailhandel nimmt der Druck zu. Darunter leiden viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gefordert sind die kantonalen Arbeitsinspektoren. «Espresso» fragt: Wie reagieren diese auf diese Entwicklung?

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Illegale Arbeitsbedingungen im Detailhandel
aus Espresso vom 14.02.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 16 Sekunden.

Für Manfred Zimmermann, Verantwortlicher des Arbeitsinspektorats des Kanton Bern, ist klar: im Detailhandel hat der Druck auf das Personal in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

«Der Lohndruck ist gross, die Laden-Öffnungszeiten wurden verlängert.», sagt Zimmermann.

Mitarbeiter kommen unter die Räder

Unter diesen Bedingungen laufen die Mitarbeiter Gefahr unter die Räder zu kommen: Pausen werden gestrichen, Stunderapporte manipuliert und in ruhigeren Zeiten werden die Mitarbeiter spontan frühzeitig nachhause geschickt.

«Kassensturz» hat über gesetzeswidrige Arbeitsbedingungen bei Coop berichtet. Solche Machenschaften verstossen gegen das Arbeitsgesetz oder gegen Gesamtarbeitsverträge. In diesem Fall müssen die kantonalen Arbeitsinspektorate einschreiten.

Arbeitsinspektoren nehmen Detailhandel unter die Lupe

In Basel wollen die Arbeitsinspektoren aktiv gegen die Arbeitsgesetzverletzungen im Detailhandel vorgehen. Ein besonderer Schwerpunkt liege in diesem Jahr auf der erfassten Arbeitszeit, erklärt Hans-Jörg Dolder, der Leiter des Basler Amtes für Wirtschaft und Arbeit gegenüber «Espresso».

«Wir kontrollieren bei Betrieben regelmässig die Arbeitszeiten und überprüfen ob die Arbeitsgesetze eingehalten werden», sagt Dolder.

Allfällige Verstösse gegen das Arbeitsgesetz können die Betroffenen auch direkt beim Arbeitsinspektorat melden. Im Kanton Zürich werden die Behörden überhaupt erst nach solchen Hinweisen aktiv und verzichten auf aktive Kontrollen.

Unabhängig vom Kanton garantieren alle Anlaufstellen Anonymität und Diskretion. Gegen illegale Zustände am Arbeitsplatz kann man sich somit wehren, ohne gleich den Job zu riskieren.

Coop missachtet Arbeitsgesetz

Manipulierte Arbeitspläne, gestrichene Pausen und viele Überstunden. «Kassensturz» berichtete: Um Personalkosten zu sparen, missachtet Coop das Arbeitsgesetz und den eigenen Gesamtarbeitsvertrag.

Im «Espresso»-Interview versprach die Personalchefin, dass die Minusstunden über 41 Stunden bei allen Betroffenen bis Ende Februar gestrichen würden

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