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Euro-Sturz mit Verspätung: «Swisscard»-Kunden ärgern sich
Aus Espresso vom 21.01.2015. Bild: Keystone
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Geld Euro-Sturz mit Verspätung: «Swisscard»-Kunden ärgern sich

Die Kreditkarten-Herausgeberin «Swisscard» verrechnete am vergangenen Freitag den Euro noch zu einem Kurs von 1 Franken 19. Verantwortlich für tagesaktuelle Kurse seien «MasterCard» und «American Express», erklärt das Unternehmen gegenüber «Espresso». Konkrete Antworten gibt es von dort aber nicht.

Kunden, welche am vergangenen Freitag mit ihrer Kreditkarte Einkäufe in Euro bezahlt haben, sind möglicherweise nicht in den Genuss des tiefen Kurses gekommen. Die Kartenherausgeberin «Swisscard» rechnete an jenem Tag nämlich noch zu einem Kurs von 1.19.

Zu spüren bekommen hat das etwa ein Kunde aus dem Kanton Aargau. Er hat am 16. Januar online mit seiner Kreditkarte zwei Flugtickets für insgesamt rund 1500 Euro gekauft – in der Annahme, das sei in Schweizer Franken etwa gleichviel.

«Auf der Abrechnung sah ich dann aber, dass die Transaktion zu einem Kurs von 1.19 verrechnet worden ist.» Mit anderen Worten: Die Flugtickets haben fast 1800 Franken gekostet.

Kartengesellschaften legen Kurse fest

Die Herausgeberin «Swisscard» verweist auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» auf die Kreditkartengesellschaften «MasterCard» und «American Express». Man gebe jeweils deren Kurse an die Karteninhaber weiter, sagt ein Sprecher. «MasterCard» teilt mit, die Wechselkurse zwischen den Banken würden einmal am Tag «unter Einbezug mehrerer Marktquellen festgelegt». Diese Kurse reflektierten üblicherweise Grosshandelsmarkt-Kurse.

Wie der Kurs vom letzten Freitag konkret zustande gekommen und warum der Kurs nicht auf das tatsächliche Niveau angepasst worden ist, darauf gibt es von «MasterCard» keine schlüssige Antwort.

«Viseca» mit tiefem Kurs schon am Freitag

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der Kartenherausgeberin «Viseca». Sie rechnete am Freitag mit einem Euro-Wechselkurs von rund 1.04 – vorgegeben von der Zürcher Kantonalbank, der UBS und der Credit Suisse. Wäre die Kreditkarte des «Espresso»-Hörers also von «Viseca» herausgegeben worden, hätte er für seine Flugtickets am vergangenen Freitag fast 300 Franken weniger bezahlt.

Weder die Herausgeberin «Swisscard» noch die Kreditkartengesellschaft «MasterCard» wollen sich dazu weiter äussern. «MasterCard» gibt an: «Etwaige Anfragen der Karteninhaber sind immer an die kartenherausgebende Bank, den Vertragspartner, zu richten». «Swisscard» teilt mit, unzufriedene Kunden könnten sich beim Kundencenter melden.

Am Samstag passte «Swisscard» den Kurs an.

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