Hochpreisinsel Schweiz ärgert weiter
- Donnerstag, 27. Dezember 2012, 7:25 Uhr, aktualisiert um 13:51 Uhr
Windeln, Fleisch, Heftli – alles günstiger im Ausland, für viele Kunden unverständlich. «Espresso» schaut zurück auf Hochpreisinsel-Ereignisse, die im vergangenen Jahr besonders für Gesprächsstoff sorgten. Und wir wagen einen Blick nach vorne.

Bildlegende: In Deutschland ist Gemüse markant billiger. SRF
Hochpreisinsel Schweiz ärgert weiter
7:47 min, aus Espresso vom 27.12.2012
«Ich kaufe momentan keine Deutschen Heftli, ich zahle doch nicht das Doppelte!» erzürnte sich ein «Espresso»-Hörer bereits im Frühjahr in einer unserer Sendungen.
Und da die Lage (trotz Intervention des Preisüberwachers) noch nicht geändert hat, denken viele Konsumenten auch zum Ende des Jahres nicht anders. Die Deutschen Grossverlage zielten im 2012 auf die grössere Kaufkraft des Schweizer Publikums und boten ihre Produkte massiv teurer an als auf dem Heimmarkt.
Rekordbusse für BMW
Eine erfreuliche Meldung für die Konsumenten gab es dafür auf dem Automarkt. Die Wettbewerbskommission strafte im Mai 2012 die Firma BMW mit einer Busse von 156 Millionen Franken. Dies, da BMW den Deutschen Händlern verbot, Autos an Schweizer Kunden zu verkaufen.
Zwar zog BMW die Busse ans Bundesverwaltungsgericht weiter, doch Konsum-Experten begrüssen dieses «Signal-Urteil» der Weko. Am Ursprung des Prozesses stand übrigens ein Beitrag des «Kassensturz», der die Untersuchungen einleitete.
Provokante These
«Wie soll ich als Konsument handeln? Gehe ich ins Ausland einkaufen oder schade ich dadurch dem Schweizer Markt?», viele Konsumenten sind verunsichert.
Wirtschaftsprofessor Reiner Eichenberger vertritt im «Espresso»-Interview eine provokante These: «Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es völlig in Ordnung, wenn der Konsument dort einkauft, wo er dies am billigsten machen kann.»
Die Schweiz solle sich gleichzeitig wirtschaftlich auf das konzentrieren, was sie am besten könne: in den Branchen Uhren, Chemie und Maschinen den Export forcieren.

BMW verbietet Verkauf an Schweizer
6:12 min, aus Kassensturz vom 19.10.2010
21 Kommentare
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wen idisount ein kabel xy für 59.- verkauft , ich daselbe für 3 .- inkl porto aus Hong Kong bestellen kann, wo ist da die relevanz ?das positive an hochpreisinselschweiz, wenns teurer ist kauft man weniger ,also fällt weniger müll an. was nun ?billige massenware oder teure abzocke ? wir haben wertschätzung schon lange verloren , der konsum bestimmt uns und unser leben ja sogar unsere zukunft und gesundheit
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Die welche im Ausland einkaufen, setzen sich tatsächlich für die Schweizer Volkswirtschaft ein, weil sie damit mehr Geld für Schweizer Produkte/Dienstleistungen ausgeben können, welche im Gegensatz zu Importprodukten signifikante heimische Wertschöpfung generieren. Auch schaden ungerechtfertigt hohe Preise für Importprodukte der Schweizer Volkswirtschaft und es ist wichtig, dass wenigstens Auslandeinkäufer etwas dagegen tun, solange die Bürgerlichen diese Abzocke sogar noch unterstützen...
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Rene Bernasconi, 38442 Wolfsburg
Dienstag, 22.01.2013, 11:08Das die Preise ,hauptsächlich für Lebensmittel , vor allem in Deutschland günstiger sind als in der Schweiz ist allen klar.. Der Qualitätsunterschied ist jedoch ebnso deutlich feststellbar..