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Säule 3a: «Mehr Rendite ist nur mit mehr Risiko möglich»
Aus Espresso vom 28.08.2015. Bild: Colourbox
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Geld Säule 3a: «Mehr Rendite ist nur mit mehr Risiko möglich»

Zurzeit sind die Zinsen für Säule-3a-Konten sehr tief. Weniger als ein Prozent zahlen die Banken durchschnittlich auf den Konten der 3. Säule. Da überlegt sich mancher, sein Geld in eine rentablere Fonds-Lösung zu investieren. «Espresso» sagt, was es in turbulenten Börsenzeiten zu beachten gilt.

Wer sich auf den Internet-Seiten über die verschiedenen Aktienfonds-Produkte der 3. Säule informieren will, dem schwirrt schon bald einmal der Kopf vor lauter Fachchinesisch. Willl man einen 3a-Aktienfonds kaufen, muss man sich zuerst fragen, wie viel Risiko man bereit ist zu tragen. Der aktuellen Turbulenzen an den Börsen zeigen anschaulich: Wer in Aktien investiert, kann viel gewinnen, aber auch viel verlieren.

Florian Schubiger von der unabhängigen Finanzberatungsfirma Vermögenspartner AG sagt: «Ein Verlust von 10 Prozent des Vermögens ist durchaus möglich.» Wer in einer solchen Situation die Nerven verliere und alles verkaufe, der sei mit der Kontolösung sicher besser bedient, gibt Marc Weber, Anlageexperte beim VZ Vermögenszentrum zu bedenken. Dafür ist die Rendite wegen der aktuell tiefen Zinsen nicht sehr hoch: Grosse Anbieter wie die ZKB oder UBS zahlen zurzeit mikrige 0,5 Prozent, Postfinance oder Raiffeisen gewähren 0,75 Prozent. Die kleine Bezirkssparkasse Dielsdorf hingegen liegt an der Spitze, jedoch auch nur mit 1,125 Prozent (siehe aktueller Zinsvergleich).

Gebühren: Was heisst TER?

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Die TER bezeichnet die jährlichen Gebühren und Kosten für ein Anlageprodukt, z. B. einen Fonds. Sie enthält die Verwaltungsgebühr und weitere Gebühren und wird in Prozent des Nettovermögens ausgewiesen.

Wertschriften versprechen mehr Rendite

Eine bessere Rendite verspricht ein Fonds-Konto. Zum Vergleich: Im letzten Jahr erwirtschafteten die gängigsten Anbieter eine Rendite von 1,4 bis 5 Prozent. In den meisten Fonds sind Wertschriften enthalten; erlaubt ist ein Anteil von maximal 50 Prozent. Die andere Hälfte ist in sichere Anlagen wie Obligationen oder Immobilien angelegt. Beim Entscheid gilt es aber unbedingt die Anlagedauer zu beachten: «Bei den Aktien-Fonds ist ein langfristiger Anlagehorizont wichtig», sagt Florian Schubiger. Wer sein Geld acht bis zehn Jahre oder länger in einen Fonds investieren könne, der habe eine grosse Chance eine gute Rendite zu erzielen. «So kann man auch ein schlechtes Börsenjahr oder einen Börsencrash wieder aufholen.» Wenn man das Geld in den nächsten fünf Jahren brauche, sei ein Konto die bessere Lösung, so Schubiger.

Gebühren können Rendite wegfressen

Ein weiterer Punkt, den man genau anschauen sollte, sind die hohen Gebühren, welche mit einem Aktienfonds verbunden sind. Florian Schubiger empfiehlt darum, einen passiv verwalteten Fonds zu wählen, weil hier die Gebühren tiefer sind. Ein Passivfonds ist ein Fonds, der nicht von einem Fondsmanager verwaltet wird, sondern – passiv – einen Index abbildet. «Bei teuren Produkten muss man mit Gebühren von 1,5 Prozent pro Jahr rechnen, günstigere gibt es schon ab 0,75 Prozent.» Was nach wenig aussieht, schlägt bei grossen Geldbeträgen tüchtig auf die Rendite. Für ein Säule-3a-Vermögen von 50‘000 Franken muss man mit Gebühren von 375 bis 750 Franken im Jahr rechnen. In zehn Jahren sind mehrere tausend Franken Gebühren fällig. Und so kann es sein, dass das einbezahlte Geld nur teilweise gutgeschrieben wird. Die Gebühren lassen sich anhand des sogenannten TER-Wertes vergleichen (siehe Box).

Mehrere 3a-Konti eröffnen

Beide Experten empfehlen, mehrere 3a-Kontos zu eröffnen. «Bei der Pensionierung kann man das Geld auf mehrere Steuerjahre verteilen und so die Steuerprogression brechen», sagt Marc Weber, Anlageexperte des VZ Vermögenszentrums. Zudem könne man einen 3a-Aktien-Fonds zusätzlich mit einem risikolosen 3a-Konto absichern.

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