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Multimedia Wem spiegelfreie Systemkameras nützen

Lange Zeit gab es nichts zwischen den grossen Spiegelreflex- und den kleinen Kompakt-Kameras. Jetzt drängen neue Modelle mit Wechsel-Objektiven auf den Markt, die ohne Spiegel auskommen und darum einigermassen kompakt sind. Das Beste aus beiden Welten?

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«EVIL Cams»: Wer braucht spiegelfreie Systemkameras?
aus Espresso vom 14.12.2012.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 11 Sekunden.

Rechtzeitig auf das Weihnachtsgeschäft bringen die namhaften Kamera-Hersteller neue Systemkameras ohne Spiegel auf den Markt. Zuletzt hat sich Canon neben den Pionieren Panasonic und Olympus und neben den grossen Konkurrenten Nikon und Sony eingereiht.

Zusammen bieten sie Modelle mit sehr unterschiedlichen Ausstattungen. Ihnen allen ist gleich, dass die Objektive austauschbar sind, dass man sie aber bedienen kann wie eine Kompakt-Kamera.

Bilder = schön

Die Bildqualität der neuen System-Kameras hebt sich deutlich von der der meisten Kompakten ab. Dank Festbrennweiten sind Bilder mit Tiefenunschärfen möglich, wie man sie bisher nur von grösseren Kameras her kannte. Auch die Bildsensoren, die zum Teil auch bei günstigen Spiegelreflex-Modellen zum Einsatz kommen, tragen ihren Teil zu der besseren Qualität der Fotos bei.

Sucher, Finger, Blitz

Passend zum höheren Anspruch der EVIL Cams sind einige Modelle mit einem optischen Sucher ausgestattet. Bei schwierigen Lichtverhältnissen kann ein solcher wertvoll sein und er schärft allgemein das Gefühl für den richtigen Bildausschnitt.

Blitzschuhe ersetzen bei einzelnen Modellen den eingebauten Blitz, was Vor- und Nachteile haben kann. Berührungsgesempfindliche Bildschirme gehören ebenfalls teilweise zur Ausstattung. Wie vom Smartphone her gewohnt tippt man dort auf den Bereich des Fotos, der scharf gestellt werden soll.

Objektive

Obwohl die Anschlüsse für die Wechsel-Objektive kleiner sind, als bei gängigen Spiegelreflexkameras, kann man bestehende Linsen des jeweils gleichen Herstellers auch bei den kompakten Systemkameras (oder auch EVIL Cams) verwenden. Dazu ist allerdings ein Adapter-Ring notwenig, der nicht mitgeliefert wird.

Probleme

Bei all dieser Qualitäten stellt sich die Frage, wozu man überhaupt noch eine viel grössere Spiegelreflex-Kamera braucht. Die Antwort liegt zum Einen im Preis, der meist höher ist als der von Einsteiger-Spiegelreflex-Modellen. Zum Anderen bringen diese auch noch immer eine höhere Bildqualität zeigen auch in anderen Bereichen oft mehr Leitung.

So enttäuschen einige EVIL Cam-Modelle beispielsweise bei der Geschwindigkeit (Fokussieren, Auslösen) oder bei der Bedienung von zu klein geratenen oder unergonomischen Knöpfen.

Da die neuen spiegellosen Systemkameras immer noch deutlich grösser sind, als herkömmliche Kompakt-Kameras, stellen sie in beide Richtungen einen Kompromiss dar

* EVIL = Electronic Viewfinder, Interchangeable Lens. CSC = Compact System Camera (zu Deutsch Kompakt-Systemkamera). Beides Bezeichnungen für die gleiche Kameraklasse

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