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Umwelt und Verkehr Bienensterben: Prüfung für Imker gefordert

Im letzten Winter ist die Hälfte der Schweizer Bienenvölker gestorben. An dieser Misere seien die Imker auch selber schuld, sagt ein Berufsimker. Einigen fehle das Fachwissen. Imker sollen darum künftig eine Prüfung ablegen und dürfen dafür ihren Honig dann mit einem Siegel kennzeichnen.

Die Schweizer Imkervereine bieten eine zweijährige Grundausbildung für Neuimker. «Diese Ausbildung ist qualitativ sehr gut», sagt Peter Gallmann. Er ist Leiter des Zentrums für Bienenforschung der Forschungsanstalt Agroscope in Liebefeld. Das Problem allerdings sei, dass diese Ausbildung für angehende Imker nicht obligatorisch ist.

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Prüfung für Imker gefordert
aus Espresso vom 13.07.2012.
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In den letzten 20 Jahren habe sich die Imkerei stark verändert, sagt Richard Wyss, Präsident des Vereins Deutschschweizer Bienenfreunde (VDRB). «Heute haben wir mit der Varroa-Milbe und der Sauerbrut grosse Herausforderungen», so Wyss. Diese Schädlinge müssten sehr sorgfälltig und systematisch bekämpft werden.

Goldenes Siegel verrät professionelle Imker

«Viele Imker sind Individualisten und machen die Sachen so, wie sie es gut finden und halten sich nicht ans Lehrbuch.» Gerade bei der Varroa-Milbe sei es aber wichtig, dass man alle Behandlungsschritte exakt nach Lehrbuch durchführe. Denn befallene Bienenvölker könnten die Parasiten auf gesunde Völker des Nachbarn übertragen.

Wer als Konsument einheimischen Honig von gut ausgebildeten Imkern kaufen will, kann auf das goldene Qualitätssiegel auf dem Honigglas achten. Imker, die Honig mit goldenem Qualitätssiegel verkaufen, verpflichten sich zu jährlicher Weiterbildung und unabhängigen Qualitätskontrollen. Wenn sie diese Kriterien nicht erfüllen, dürfen sie das Qualitätssiegel nicht mehr verwenden.

Streptomycin vernichtet weiter Honig

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Honig vs Äpfel
aus Espresso vom 01.02.2012.
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Neun Tonnen Honig mussten Thurgauer Imker letztes Jahr vernichten. Er war mit dem Antibiotikum Streptomycin verseucht. Dieses wurde zum Schutz von Apfelbäumen versprüht. Nun hat der Bund auch dieses Jahr den Einsatz von Streptomycin bewilligt.

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