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EGK wirft Versicherte aus dem Hausarzt-Modell
Aus Espresso vom 14.10.2014. Bild: Colourbox
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Versicherungen EGK wirft Versicherte aus dem Hausarzt-Modell

Sparen könnte man viel. Trotzdem: Die meisten Schweizer bleiben ihrer Krankenkasse treu. Wie beispielsweise die 91-jährige Helma Quinche aus Täuffelen. Seit Jahrzehnten ist sie bei der EGK-Gesundheitskasse versichert. Nun zwingt diese die treue Kundin in ein wesentlich teureres Versicherungsmodell.

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Rund 840 Franken mehr pro Jahr soll Helma Quinche ab nächstem Jahr für die Grundversicherung bezahlen. Das ist viel Geld für die 91-jährige Rentnerin, welche im Altersheim Täuffelen lebt. Von ihrer Krankenkasse ist sie enttäuscht. Wie auch Tochter Edith Quinche, welche für ihre Mutter die administrative Arbeit erledigt: «Knapp 70 Jahre ist meine Mutter nun bei der EGK. Die Enttäuschung ist gross. Meine Mutter hat sämtliche Rechnungen immer pünktlich bezahlt.»

Managed Care macht für Kundin Sinn

Helma Quinche ist «Managed Care»-versichert. Das heisst: Ihre Arztwahl ist eingeschränkt, und für alle Behandlungen muss sie sich immer zuerst an ihren Hausarzt wenden. Es ist auch der Hausarzt, der sämtliche weitere Untersuchungen oder zum Beispiel auch Überweisungen ins Spital koordiniert. Ein Modell, das bei Helma Quinche Sinn macht. Lebt sie doch seit acht Jahren im Altersheim. Es ist auch stets der Hausarzt, der sie regelmässig besucht. Doch nun kündigt ihr die EGK das «Managed-Care»-Modell und zwingt die treue Kundin ins viel teurere traditionelle Versicherungsmodell.

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Versicherte können bei der Krankenkasse viel Geld sparen. Hier die wichtigsten Tipps und Links.

Die EGK bedauert diesen Fall und spricht von einem Einzelfall. Zwischen den Ärzten des Medizentrums Täuffelen und der EGK bestünde kein Zusammenarbeitsvertrag mehr, teilt die EGK mit. Aus diesem Grund müsse sie ins traditionelle Versicherungsmodell wechseln, sagt EGK-Mediensprecherin Ursula Vogt.

Grundversicherung: Ein Wechsel ist immer möglich

Ein Zwist auf Kosten der Patienten. Oder will die EGK etwa die langjährige Versicherte auf diesem Weg loswerden, weil Helma Quinche mit ihrem hohen Alter in die Kategorie der schlechten Risiken gehört? Ursula Vogt, Mediensprecherin der EGK stellt diesen Vorwurf in Abrede. «Bei der EGK war es nie ein Thema, die langjährige Kundin abzuschieben.»

Die EGK will nun mit Tochter Edith Quinche nach einer Lösung für ihre Mutter suchen. Doch Tochter Edith Quinche bleibt skeptisch und denkt an einen Kassenwechsel. Das sei in der Grundversicherung immer möglich, sagt Krankenkasse-Experte Stefan Thurnherr vom VZ Vermögenszentrum. «In der Grundversicherung gibt es keine Gesundheitsprüfung. Wenn ich mich bei einer Kasse schriftlich anmelde, so muss diese mich aufnehmen, egal wie alt oder krank die Person ist.»

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