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Verdorbene Cervelats: Test entlarvt Hygienemängel

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Verdorbene Cervelats: Test entlarvt Hygienemängel

Laufzeit 2 Minuten 26 Sekunden. , Pasquale Ferrara, Martina Schnyder, Magnus Renggli

Ausgerechnet die Schweizer Nationalwurst, die Cervelat, hat ein Hygieneproblem. Die Redaktion von «Kassensturz/Espresso» hat Cervelats testen lassen. Erschreckendes Ergebnis: Fast die Hälfte der Würste enthielt Keime deutlich über dem gesetzlichen Wert, sogar Durchfall-Erreger fand das Labor.

Die Wurstbranche hat ein gravierendes Hygieneproblem. 36 Cervelats hat das Labor untersucht. Eingekauft wurden sie in 10 Kantonen, sowohl bei kleinen und grossen Metzgereien, als auch bei Grossverteilern.

«Das ist gruusig»
Das vernichtende Ergebnis: 15 Produkte enthielten zu viele Keime. Der gesetzliche Toleranzwert wurde teilweise um 20 oder 40 Mal überschritten. Eine Cervelat enthielt sogar 140mal mehr Keime als erlaubt.

«Das ist gruusig, muss man schlichtweg sagen und eine solche Wurst gehört nicht in den Verkauf», sagt Otmar Deflorin, Verbandspräsident der Schweizer Kantonschemiker.

Fünf Würste waren verdorben
Besonders heikel: Die Cervelat wird von vielen Konsumenten auch roh gegessen. Gemäss Schweizer Hygieneverordnung beträgt der gesetzliche Toleranzwert 1 Million pro Gramm. Produkte mit Werten über 10 Millionen bezeichnen die Kantonschemiker als verdorben. Fünf Cervelats im Test fielen in diesen Bereich.

Hersteller arbeiten nicht sauber
Viele Wurstproduzenten arbeiten zu wenig sorgfältig, vermutet Kantonschemiker Deflorin. Cervelats werden geräuchert und gebrüht, aber offensichtlich halten viele Hersteller die empfohlene Temperatur nicht ein. So werden die Bakterien nicht abgetötet.
Ein weiterer Grund für die verunreinigten Würste: «Die Hersteller arbeiten unhygienisch bei der Lagerung und Verpackung», erklärt Deflorin. Ausserdem werde häufig die Haltbarkeitsdauer oft unrealistisch lange angeschrieben.

Problem den Metzgern bekannt
Schlechte Noten für die Schweizer Cervelat. Der Schweizer Fleischverband schreibt in einer Stellungnahme, man habe aufgrund von Kontrollen der Kantonschemiker das Problem schon letztes Jahr erkannt und Massnahmen eingeleitet, um die Würste ausreichend zu erhitzen. Ausserdem sage die Zahl der Keime allein noch nichts über die hygienische Situation aus.

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