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Mobilität Vier E-Trotti dürfen nicht auf die Strasse

Von sieben Elektro-Trottinetten im Test sind vier nicht einmal verkehrstauglich. Nur ein Roller überzeugt so richtig.

Die sieben Elektro-Trottinette im Test kann man in der Schweiz problemlos kaufen. Umso erstaunlicher die Erkenntnis: Vier davon dürfen auf öffentlichem Grund gar nicht gefahren werden. Sie verstossen gegen das Gesetz.

Bei den Modellen der Marken Soflow und Razor fehlen die Vorder- und Rücklichter, bei Segway Nineboot ES1 das Rücklicht. Zur Ausrüstung gehört aber zwingend ein fest montiertes Licht hinten und vorne. So will es das Gesetz. Wer eines der beiden Trotti fahren will, muss es also erst aufrüsten.

Kein Licht, und auch sonst nicht überzeugend

Razor E200 hat auch in den Tests mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten. Es habe diverse Nachteile, sagt TCS-Tester Jürg Reinhard: «Man kann das Trottinett nicht zusammenklappen. Es ist sehr rucklig beim Gas geben, und die Bremsen sind sehr schlecht.»

Es ist auch kraft- und saftlos, deshalb nur für leichte Personen geeignet, und es kratzt schon in der kleinsten Kurve am Boden. Das ist gefährlich, denn man kann deswegen stürzen.

Testabelle

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Hier geht es zu den detaillierten Testresultaten.

Unbrauchbar, weil zu schnell

Das zweite Trotti ohne Licht, Soflow Flowboard, bekommt die zweitschlechteste Punktzahl, ist aber ganz passabel. Es schwächelt aber auch am Berg und hat eine geringe Reichweite.

Ebenfalls nicht zugelassen ist Segway Nineboot ES1: gute Bremsen, überzeugend in Fahrkomfort und Handling, einfacher Faltmechanismus. Mit 550 Franken wäre es relativ günstig. Aber eben: Erst müssten Käufer ein Hinterlicht montieren.

Den Vogel schiesst E-Twow Booster S+ ab. Das teuerste Trotti im Test fährt zu schnell: gemäss Deklaration bis 30 km/h, im Test waren es 27. Auch bei gedrosselter Maximalgeschwindigkeit ist der Gebrauch dieses Gefährts verboten. Ausser zu Hause auf dem eigenen Vorplatz. Oder anderen privaten Grundstücken. Flotte 1100 Franken für ein Trottinett, das man nicht brauchen darf? Dafür vergibt «Kassensturz» schon gar keine Punkte – Urteil untauglich.

Der Schweizer Vertrieb von E-Twow schreibt, das Trotti könne plombiert gekauft werden. Es fahre dann max. 20 km/h und könne nur mit einem mechanischen Eingriff umgestellt werden. Das «Kassensturz»-Testmodell war jedoch nicht plombiert.

So wurde getestet

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Der TCS prüfte im Auftrag von «Kassensturz» und dessen Pendant «A Bon Entendeur» vom Westschweizer Fernsehen sieben E-Trottinette auf Herz und Nieren. Wie sind Reichweite, Motorleistung, Höchstgeschwindigkeit, Ladedauer? Wie lang sind die Bremswege im Vergleich unter kontrollierten Bedingungen? Und kann man am Berg anfahren?

Auf der TCS-Fahrtrainings-Strecke in Derendingen SO prüfte ein Team die Fahrzeuge in einem Praxistest: Newride-Vorstandsmitglied Heidi Hofmann, Elektrofahrzeugbauer Tobias Wülser von Designwerk, Toni Keller und Jürg Reinhard vom TCS sowie zwei Trottinett-Sportler und -Kursleiter aus der Romandie.

Zwei Prachtstrotti

Das Micro-Modell Condor X3 ist Testsieger mit 79 von 100 möglichen Punkten: Qualität top, die besten Bremsen im Vergleich, auch Fahrkomfort und Handling überzeugen. Mit knapp 1000 Franken ist es das zweitteuerste Vehikel im Test.

Gesamturteil gut

Noch knapp «gut», aber mit deutlich weniger Punkten, waren die Elektro-Trottinette Streetmotion Tech2 und V-Max R20. Mit V-Max fuhren die Tester mehr als 20 Kilometer mit einer vollen Akkuladung. Das ist aussergewöhnlich weit.

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