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Smartvote/Bundeskanzlei Wahlbeilage
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Wahlhilfe, nicht Entscheidungs-Abnehmer

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Wahlhilfe, nicht Entscheidungs-Abnehmer

Laufzeit 6 Minuten 24 Sekunden. , Reto Widmer

In wenigen Tagen dürfen wir die Zusammensetzung von National- und Ständerat neu bestimmen. Höchste Zeit für alle noch unentschiedenen Personen sich Gedanken zu machen, welche Kandidaten sie wählen wollen. «Smartvote.ch» kann dabei helfen.

«Smartvote ist grundätzlich ein nützliches Werkzeug, das einem Bedürfnis der Wählerinnen und Wähler entspricht», findet Politikwissenschaftler Thomas Widmer von der Universität Zürich. «Die Frage ist aber, wie man es einsetzt!»

Widmer sieht bei «Smartvote» vor allem die Gefahr, dass die Internetseite die Benutzer dazu verführen könnte zu glauben, die durch «Smartvote» generierten Wahlempfehlungen als die einzig Wahren zu betrachten. Problematisch findet der Wisschaftler auch, dass «Smartvote» im Bereich der Wahlempfehlungen ein quasi Monopol hat. Es gäbe zwar mit «Vimentis» ein Konkurrenzprodukt, dieses sei aber ähnlich wenig in den Köpfen der Benutzer verankert wie etwa die alternativen Krankenkassen-Vergleichs-Dienste im Vergleich zum allgegenwärtigen «Comparis».

Thomas Widmer emfpehlt: «Nutzen, aber die Wahlempfehlung nicht 1:1 übernehmen für den eigenen Wahlzettel, sondern diese mit Informationen aus anderen Quellen ergänzen - und so zu einer wirklich eigenen, persönlichen Wahlempfehlung gelangen».

Auch Julien Fiechter, Projekleiter von «Smartvote» warnt davor, «Smartvote» als reines Mittel zu betrachten, «ungeliebte» Wahlen möglichst schnell abhaken zu können: «Smartvote soll das politische Denken nicht ersetzen, sondern schärfen. Der Benutzer muss einen Input liefern, durch das Ausfüllen des Fragebogens eine gewisse Vorarbeit leisten und sich mit politischen Themen beschäftigen - die Wahlempfehlung wird ihm nicht einfach auf dem Silbertablett serviert».

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