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Testsieger Welche Maschine macht den besten Kaffee?

«Stiftung Warentest» hat elf Kaffeevollautomaten getestet. Die erheblichen Preisunterschiede der Maschinen merkt man dem Kaffee nicht immer an.

Der Trend zum Kaffeevollautomaten hält seit Jahren an, trotz der zum Teil hohen Kosten und der aufwendigen Reinigung. «Stiftung Warentest» hat elf Geräte getestet.

Sieben der elf Geräte bereiten Milch auf Knopfdruck zu. Bei zwei Modellen muss man den Milchschaum mit der Dampfdüse selber schäumen. Das braucht etwas Übung, dafür sind diese Maschinen vergleichsweise günstig. Zwei weitere Modelle haben gar keine Möglichkeit zum Milchschäumen.

Die Testkriterien:

  • Sensorische Beurteilung (35%): Espresso; Milchschaum
  • Technische Prüfung (25%): Aufheizzeit/Espresso brühen; Espressostärke/-temperatur variieren; Milchschäumen
  • Handhabung (20%): Gebrauchsanleitung; Zubereitung der Getränke; Reinigen/Entkalken; Hygiene
  • Sicherheit (5%)
  • Umwelteigenschaften (10%): Stromverbrauch/Geräusch
  • Schadstoffe (5%)

Das Ergebnis macht munter: Alle ausser einer Maschine brühen schmackhaften Espresso. Insgesamt vergab «Warentest» zehnmal das Gesamturteil «gut», nur einmal «befriedigend». Die Unterschiede liegen im Detail. Was auch feststeht: Der Preis sagt nichts über die Qualität aus.

Espresso oder Milchschaum?

Testsieger ist der Vollautomat Ena 8 von Jura aus dem Jahr 2019, der in allen Punkten «gut», in puncto Sicherheit sogar «sehr gut» abschneidet. Er kostet um die 940 Franken. Als nur wenig schlechter wurde das Melitta-Modell Caffeo Barista TS befunden, das preislich im gleichen Segment liegt.

Rubrik «Testsieger»

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In «Testsieger» informiert «Kassensturz» über Tests von anderen Konsumenten-Magazinen und -Sendungen im In- und Ausland. Hier geht es zu allen Tests.

Beide Geräte, Jura und Melitta, können mit Schnelligkeit und Zuverlässigkeit überzeugen. Bei der Jura gelingt der Milchschaum aber noch einen Tick besser, dafür war der Espresso bei Melitta etwas überzeugender.

Kleines Kaffee-ABC

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Caffé Crema. Starker Kaffee mit einer Haube aus Kaffee­schaum (Crema).

Cappuccino. Je ein Teil Espresso, heisse Milch und Milch­schaum. Typischer­weise fliesst erst der Espresso in die Tasse, dann folgen Milch und Schaum.

Espresso. Kleiner, aromatischer Kaffee (30 bis 40 Milliliter), mit hohem Druck gebrüht, bis zu 19 bar bei den Maschinen im Test. Typisch ist die Haube aus Kaffee­schaum (Crema). Ziel: viel Aroma, wenig Säure.

Filter­kaffee. Der Klassiker aus der Kaffee­maschine mit Filter oder von Hand aufgebrüht. Das Wasser läuft dabei lang­sam, ohne Druck durch. Intensiv, viel Koffein, viel Säure.

Flat White. Eine aus Australien und Neuseeland stammende Zubereitungs­art des Cappuccinos. Seine Milch­schaumhaube ist besonders feinporig, fast flüssig und eignet sich prima für Latte-Art-Verzierungen.

Latte macchiato. Drei Viertel heisse Milch und ein Viertel Milch­schaum darauf ganz lang­sam einen Espresso giessen. So entstehen die drei typischen Schichten. Wird in einem hohen und hitzebeständigen Glas serviert.

Lungo. Verlängerter Espresso mit doppelt so viel Wasser bei gleicher Menge Kaffee­pulver. Kommt aus Voll­automaten und Kapsel­maschinen, wenn Kaffee gefragt ist.

Milch­kaffee. Auch Café au Lait. Je ein Teil Filter­kaffee und heisse Milch, liebevoll mit Milch­schaum verziert.

Mokka. Kaffee aus dem Espressokocher. Entsteht lang­sam, bei wenig Druck, hat keine Crema.

Ristretto. Verkürzter Espresso. Gleiche Menge Pulver mit halb so viel Wasser. Ziel: sehr kräftig im Aroma, aber nicht sauer.

Bei den Maschinen mit manuellem Aufschäumer kann vor allem die Philips EP2220/10 überzeugen. Das identische Gerät in der Schweiz ist laut Philips-Kundenservice die Philips EP2221/49.

Aber auch ganz ohne Milchschäumer gab es gute Noten. Für nur 299 Franken brüht das Tchibo-Gerät 366580 einen guten Espresso. Das hat sie mit der Severin KV 8090 gemein. Allerdings fiel das Gerät dadurch auf, dass es etwas laut ist. Beide Geräte erreichen die «gute» Note 2,0.

Zum Schluss noch ein Tipp der Tester, um günstig an ein gutes Modell zu kommen: Flexibilität bei Design und Farbe oder Plastik- statt Edelstahlfront. Ausserdem kann ein Vorgänger-Modell deutlich günstiger sein, aber dennoch eine gute Ausstattung haben.

Der beste Kaffeevollautomat

Mit Milchschaumautomatik:

Jura ENA 8

Gesamturteil: Gut (Note 1,9 *)

Preis: 938.90 Franken **

Bemerkungen: Schäumt Milch sehr fein auf. Brüht Espresso besonders schnell. Keine zwei Espressi gleichzeitig möglich. Kaffeestärke und -menge lassen sich bei der Zubereitung ändern. Die Abtropfschale ist umständlich zu reinigen. Sie wird vom Reinigungsprogramm zuverlässig gesäubert.

Melitta Caffeo Barista TS

Gesamturteil: Gut (Note 2,0 *)

Preis: 998.90 Franken **

Bemerkungen: Brüht den kleinen Schwarzen mit viel fester Crema und intensivem Geschmack. Ist etwas langsam. Bietet eine grosse Vielfalt: 22 Kaffeerezepte stehen zur Wahl. Mit zwei getrennten Bohnenbehältern für zwei verschiedene Kaffeesorten. Die Brüheinheit ist relativ rasch mit Kaffeeresten verschmutzt.

Mit manuellem Milchaufschäumer:

Philips EP2220/10 (resp. EP2221/49)

Gesamturteil: Gut (Note 2,2 *)

Preis: 328.– Franken **

Bemerkungen: Das kleine Gerät brüht guten, heissen Espresso und Kaffee auf Knopfdruck. Milch lässt sich mit der Dampfdüse gut von Hand schäumen. Etwas langsam. Kaffeemenge und -stärke lassen sich leicht anpassen. Das Menü ist teilweise kompliziert. Viele Teile sind spülmaschinengeeignet, auch die Milchdüse. Die Brühgruppe verschmutzt relativ stark.

Ohne Milchaufschäumer:

Severin KV 8090

Gesamturteil: Gut (Note 2,0 *)

Preis: 363.90 Franken **

Bemerkungen: Ohne Milchschaumfunktion und ohne Regler für die Kaffeestärke. Bereitet zwei Espressi nacheinander zu. Die Menüführung ist teilweise kompliziert. Nutzer sollten den Innenraum regelmässig reinigen, da recht viel Kaffeemehl an den Seitenwänden kleben bleibt. Mahlt relativ laut.

Tchibo 366580

Gesamturteil: Gut (Note 2,0 *)

Preis: 299.– Franken **

Bemerkungen: Ohne Milchschaumfunktion. Das Gerät braucht recht lange zum Aufheizen, etwas mehr als eine Minute. Getränkemenge und Kaffeestärke lassen sich anpassen. Brüht nicht zwei Espressi gleichzeitig. Die Abtropfschale lässt sich leicht reinigen. Recht viel Kaffeepulver bleibt innen an den Seitenwänden hängen. Relativ laut beim Mahlen.

* Deutsches Bewertungssystem (0,5 = Sehr gut, 5,5 = Mangelhaft)

** Preis gemäss Internetrecherche vom 26.11.2019

Quelle: «Test» von «Stiftung Warentest», Ausgabe12/2019

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