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Preise von Backofen-Frites sind höher
Aus Espresso vom 28.02.2020. Bild: srf
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«Espresso Aha!» «Weshalb sind Backofen-Pommes so teuer?»

Ein Hörer wundert sich über die Preise von Backofen-Frites: «Es ist ja das Gleiche drin, wie in den normalen.»

«Wie die meisten Leute, lieben auch wir Pommes frites, haben aber keine Fritteuse zu Hause.» So schreibt es Hörer Peter S. dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Nun sei ihnen aufgefallen, dass sich die Pommes für den Backofen nur unwesentlich von jenen für die Fritteuse unterscheiden. «Die Angaben der Zusammensetzung sind fast identisch.» So gebe es beispielsweise bei den Produkten von Migros beim Fett einen Unterschied von 0,1 Gramm pro 100 Gramm. Zutaten seien die gleichen – Kartoffeln und Sonnenblumenöl.

Einen wesentlichen Unterschied gibt es allerdings beim Preis: Die Pommes für den Ofen kosten rund 20 Prozent mehr als die gewöhnlichen.

«Längere Bearbeitungszeit» ist schuld

Auf Anfrage heisst es bei der Migros, es sei korrekt, dass die beiden Produkte aus den gleichen Zutaten bestehen. Die Preisdifferenz entstehe «durch die längere Bearbeitungszeit der Ofen-Frites». Diese würden in der Produktion länger frittiert als die klassischen Pommes frites. Damit sei die Zubereitungszeit zu Hause im Backofen kürzer.

Zudem gibt Migros an, dass aus einem Kilogramm Kartoffeln weniger Backofen-Frites gemacht werden könnten als normale Pommes frites.

«Espresso Aha!»

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Backofen-Frites wird mehr Wasser entzogen

Diese Aussagen bestätigt Daniel Jenni. Er ist Geschäftsleitungsmitglied des Lebensmittelherstellers Frigemo. Dieser ist auf die Produktion von Tiefkühl-Kartoffelprodukten spezialisiert: «Der Herstellungsprozess von Ofen-Frites und Pommes frites ist unterschiedlich.» Eine Kartoffel bestehe zu etwa 80 Prozent aus Wasser. «Und damit es am Schluss knusprige Backofen-Pommes gibt, muss man den Kartoffeln mehr Wasser entziehen.» Dieses Vortrocknen verlängere und verteuere den Produktionsprozess. Zudem brauche es so für ein Kilo Backofen-Frites mehr Kartoffeln als für dieselbe Menge Pommes für die Fritteuse, sagt Jenni.

Hörer Peter S. kann die Begründung nachvollziehen. «Aber ob die Ofen-Frites deshalb wirklich so viel teurer sein müssen?» Hier lohnt es sich übrigens, zu vergleichen: Es gibt durchaus Ofen-Frites, die preislich mit den «normalen» Pommes mithalten können. Oder man schiebt einfach mal die Fritteusen-Pommes in den Ofen. Schlimmstenfalls sind sie halt leicht gummig.

Espresso, 02.03.2020, 08.13 Uhr

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