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Darwins Gegenspieler: der Anti-Held Paul Kammerer

Vor rund 85 Jahren versuchte der Wiener Biologe und Musiker Paul Kammerer zu beweisen, dass erworbene Eigenschaften weitervererbt werden können. Dadurch wurde er weltberühmt - bis er des Plagiats bezichtigt wurde.

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Chales Darwins Zufallsprinzip war Paul Kammerer ein Dorn im Auge. Er glaubte nicht an den Zufall. Nach seinen Theorien können nicht nur zufällige Variationen im Erbgut, sondern auch erworbene Eigenschaften weitervererbt werden.

Damit folgte er der Hypothese von Darwins Vorgänger Jean-Baptiste de Lamarck, der in seinen Vererbungsgesetzen behauptet hatte, die Arten würden sich nach dem Prinzip einer systematischen und logischen Umwandlung entwickeln.

Kammerer glaubte seine These mit Versuchen mit Geburtshelferkrötenbeweisen bewiesen zu haben. 1923 reiste er durch die ganze Welt und seine Forschungsergebnisse wurden als grösste biologische Entdeckung der Gegenwart gefeiert.

Kammerers Resultate wurden jedoch angezweifelt. Wiederholungen seiner Versuche gelangen nicht und ihm wurde Betrug vorgeworfen. Kammerer ging so als Fälscher in die Wissenschaftsgeschichte ein. Umstände die er nicht ertragen konnte und sich schliesslich das Leben nahm.

Dabei hatte er wahrscheinlich erstmals ein Phänomen beschrieben, das heute unter dem Namen «Epigenetik» wiederentdeckt wird. Das zumindest legt eine neue Studie nahe.

Die Geschichte eines schillernden wissenschaftlichen Anti-Helden.

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