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Patrice Nganang widmet den afrikanischen 2. Weltkriegs-Soldaten ein literarisches Porträt.
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Die vergessenen Afrikaner

Als 1944 die französischen Streitkräfte die Befreiung von den Besatzungstruppen Nazi-Deutschlands feierten, befand sich kaum ein afrikanischer Soldat unter ihnen. Und bis heute bleibt die Rolle der Afrikaner im II. Weltkrieg kaum beachtet. Afrikanische Kulturschaffende wollen dem abhelfen.

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Als Ende August 1944 General de Gaulles Freie Französische Streitkräfte die Befreiung der Hauptstadt Paris feierten, waren kaum afrikanische Soldaten anwesend. Dabei hatten rund eine Million Afrikaner gegen die Achsenmächte gekämpft, Hunderttausende von ihnen waren ums Leben gekommen oder schwer verwundet worden. Bis heute bleibt ihre Rolle im II. Weltkrieg von den meisten Historikern unbeachtet.

Der kamerunische Autor Patrice Nganang ist überzeugt, dass Geschichtsschreibung nicht allein Sache der Geschichtswissenschaft ist. Auch die Literatur kann und soll Geschichte erzählen.

In seinem auf Deutsch erschienenen Roman «Zeit der Pflaumen» macht Nganang seine als «Tirailleurs Sénégalais», Senegalschützen, bezeichneten Landsgenossen zum Thema. Dabei geht es ihm nicht allein um ihre späte Würdigung. Er zeichnet anhand von einzelnen Tirailleur-Schicksalen eine geschichtliche Periode nach, die in Kamerun und im frankophonen Afrika bis heute nachwirkt.

Buchhinweise:
Rheinisches JournalistInnenbüro: «Unsere Opfer zählen nicht». Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg, Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2012. ISBN 9783935936262

Patrice Nganang, Zeit der Pflaumen
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2014
ISBN 9783779505013

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