Frankreichs Gefängnisse platzen aus allen Nähten. Sogar in den neuen Strafvollzugsanstalten müssen Menschen auf den Fussböden schlafen. Dazu kommt eine hohe Suizidrate: Mehr als 100 Insassen nehmen sich pro Jahr das Leben.
Auf politischer Ebene schaut man weitgehend weg, es herrscht der Konsens, dass Gefängnisstrafen abschreckend wirken und zu weniger Kriminalität führen. Dabei bezeugen internationale Studien das Gegenteil: Haftstrafen begünstigen den Rückfall.
Dem wollen nun sozialistische Politiker, unter anderen die Justizministerin Christiane Taubira mit einer Strafrechtsreform entgegentreten. Sie soll die Gefängnisse entlasten und die Wiedereingliederung verbessern. Doch die Opposition und das Innenministerium stellt sich quer.