Polen gilt als einer der grössten Umweltsünder der EU. Die Fördermittel und freie Handelszone der EU haben dem Land zwar gutgetan, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht, gilt Polen jedoch immer noch als Buhmann. Mit gutem Grund: Seine Energie bezieht das Land zu über 90 Prozent aus Kohle. Als Gastgeber der Klimakonferenz im November berief es zum gleichen Zeitpunkt noch eine Kohlekonferenz ein, was viele als die Spitze der Provokation sahen.
Während sich die Regierung Umweltthemen gegenüber querstellt oder sie herunterspielt, ist in der Bevölkerung das Bewusstsein für eine sauberere Umwelt in den letzten Jahren gewachsen. Viele Kleinbauern schwimmen gegen den Strom und kämpfen um eine saubere und ökologischere Welt. Sie bringen Solarkollektoren an, betreiben Landwirtschaft ohne Pestizide, konsumieren fast nur lokale Produkte und bauen Häuser mit ökologischen Materialien.