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Für ihn ist Paris ein Ort, der dir die Sprache erpresst: Schweizer Dichter Paul Nizon.
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«Paris. Mon amour» von Paul Nizon 2/4

Paris als literarischer Ort, Paris als Sehnsuchtsort, Paris als Welthauptstadt der Liebe, Paris als urbane Zumutung diesem grossen Thema widmet SRF 2 Kultur im März 5 Sendungen. Neben dem Hörspiel «Paris. Eine Liebe» von Urs Faes kommt in der Lesung der Schweizer Paris-Dichter Paul Nizon zu Wort.

Im zweiten Teil der Paris-Lesung mit Texten von Paul Nizon berichtet der Autor von seiner ersten Ankunft in der Stadt, wo seine Tante lebte. Das war kurz nach dem Krieg, Nizon war noch ein Teenager. Später entdeckte er als Feuilletonist die «mit Lebenskunst erfahrenste Stadt der Welt». Und dann begann er sie, die sich ihm immer wieder schmerzhaft entzog, als Schriftsteller zu erobern.
«Ich verdanke meine Bücher den Städten ein fast schon billiger Refrain. Die Stadt erpresst dir die Sprache. Sie umgibt dich mit steinernem Druck, mit der komplexesten Verdichtung von Geschichte und Menschengeschichten, du hast das Wort auf der Zunge. Einmal wird es dir entschlüpfen. Du läufst durch die Stadt und rennst den erlösenden Wörtern nach. Sie wird dich an sich und zurücknehmen. Auch in die Arme und an die Brust und noch tiefer einvernehmen.» (Paul Nizon, Die Zettel des Kuriers - Journal 1990-1999)

Mit Hanspeter Müller-Drossaart - Regie: Reto Ott - Produktion: SRF 2015 - Dauer: 32‘

Paul Nizon, geboren 1929 in Bern, studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik. 1957 promovierte er mit einer Arbeit über Vincent van Gogh. Nach einer kurzen Anstellung als Kunstkritiker bei der NZZ begann er 1962 seine Tätigkeit als freier Schriftsteller. Nach Aufenthalten unter anderem in Rom und London lebt er seit 1977 in Paris. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen «Canto» (1963), «Stolz» (1975), «Das Jahr der Liebe» (1981) und «Im Bauch des Wals» (1989). Zuletzt erschien - wie alle Werke bei Suhrkamp: «Urkundenfälschung» (Journal 2000-2010). Paul Nizon, der «Verzauberer, der zur Zeit grösste Magier der deutschen Sprache» (Le Monde) erhielt für sein Werk, das in mehrere Sprachen übersetzt ist, zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, u. a. 2010 den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur.

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