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Barbara Kummer-Behrens.
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Barbara Kummer-Behrens: Eine deutsche Bäuerin im Stöckli

Sie kam um zu bleiben: Ins bernische Utzenstorf, am Rande des Emmentals, fast schon im Oberaargau. Dabei wollte sie von Hannover aus doch nach Argentinien, die Heimat ihrer Kindheit, dort wo sie fast sechs Jahre verbracht hatte. Aber das Leben hatte etwas anderes mit Barbara Kummer-Behrens vor.

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«Ein Jahr nur, und dann nach Argentinien», das schwor sich Barbara Kummer-Behrens vor 50 Jahren, als sie als Jahresaufenthalterin eine Stelle bei einer Weberei in Kirchberg annahm. Ihr Zimmer hatte sie in Utzenstorf, einer Nachbargemeinde. Weil sie nur ein Jahr bleiben wollte, sog sie alles, was an Geschichte in der näheren und weiteren Umgebung zu finden war, wie ein Schwamm auf. Denn sie kam aus einem zerbombten, erst im Wiederaufbau begriffenen Hannover.

Die Gotthelf-Kennerin

Bei ihren Touren durchs Berner Mittelland und das Emmental begegnete ihr immer wieder der Name Gotthelf. Was es «mit diesem Gotthelf» auf sich hatte, entdeckte sie, als ihr Chef ihr ein Buch des Bauerndichters in die Hand drückte. Es sollte nicht ihr letztes sein. Barbara Kummer-Behrens ist in all den Jahren zu einer veritablen Gotthelfkennerin geworden.

Die Utzenstorf-Entdeckerin

Der Herbst zog über das Land und mit ihm gab es im Dorf und den Nachbarsgemeinden Theaterabende von Laiengruppen, mit anschliessendem Tanz. Dort lernte sie den Bauern Hansueli-Kummer kennen. Die beiden sind mittlerweile fast 50 Jahre verheiratet. Barbara Kummer-Behrens besuchte die bäuerliche Haushaltungsschule Schwand bei Münsingen und führte einen grossen Bauernhaushalt. Daneben widmete sie sich mit Herzblut der Utzenstorfer Dorfgeschichte, trug alte Postkarten und Fotos gemeinsam mit dem Landfrauenverein zusammen und gab sogar ein reich bebildertes Buch über Utzenstorf heraus.

Für den Ruhestand im Stöckli hat Barbara Kummer-Behrens gar keine Zeit: Über Gotthelf und die Geschichte des Dorfes gebe es noch so viel zu entdecken, in Bibliotheken, Archiven und im Internet, sagt sie. Und im Internet geht sie auch mal nach Südamerika, zurück in ihre Kindheit, denn nach Argentinien ist sie schlussendlich nie gereist.

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